Depressionen im Winter
Winterblues oder saisonale Depression?
Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und Konzentrationsprobleme. Gerade im Winter haben mehr Menschen mit diesen Problemen zu kämpfen. Grund dafür kann eine saisonale Winterdepression sein. Doch wann liegt eine ernsthafte Depression vor und wann sind es nur normale Stimmungsschwankungen?
Die Tage werden kürzer, das Wetter wird kälter. Das kann schnell aufs Gemüt schlagen. Doch nicht jeder Anflug von Niedergeschlagenheit ist auch auf eine saisonale Depression zurückzuführen.
Merkmale einer Winterdepression
“Die Winterdepression ist eine spezielle Form der Depressionserkrankung, die weniger häufig auftritt als die normale Depression, aber genauso eine Erkrankung wie jede Depression eine ist”, sagt Dr. Ines Keita von der deutschen Depressionshilfe. Allerdings gäbe es einige Symptome die typisch für eine saisonale Winterdepression sind, die bei einer normalen Depression nicht auftreten. Dazu gehören vor allem Heißhungerattacken und verstärkter Konsum von Zucker, sowie ein erhöhtes Schlafbedürfnis. Beides ist eher untypisch für eine nicht-saisonale Depression. Denn bei dieser sind eher Appetitlosigkeit und schlechter Schlaf typische Symptome. Doch wann liegt wirklich eine Depression vor?
Wo liegt der Unterschied?
Laut Dr. Ines Keita sei es völlig normal, dass man in den Wintermonaten etwas nachdenklicher wird und einem Dunkelheit und kaltes Wetter aufs Gemüt schlagen. Das bezeichnet man als “Winterblues”. “Menschen mit Winterblues sind aber weiterhin genussfähig. Sie können sich an der Adventsstimmung erfreuen oder Zeit mit der Familie genießen. Das können Menschen mit einer Depression nicht. Dieses Gefühl des Genusses ist komplett weg.”
3 Tipps, um leichter durch den Winter zu kommen
Tipp 1: Die richtige Ernährung
Gerade um die Weihnachtszeit ist man schnell verführt zu Schokolade und anderen Süßigkeiten zu greifen. Von ausgewogener Ernährung kann man hier aber nicht sprechen. Wichtig ist es, fettarme und ballaststoffreiche Nahrungsmittel zu sich zu nehmen. Dazu zählt: viel frisches Obst und Gemüse, Getreide, Fisch und Milchprodukte.
Tipp 2: In Kontakt bleiben
Gute Gespräche oder Zeit mit den Liebsten machen fröhlich und sorgen für Ablenkung. Außerdem sorgen sie oft dafür, dass man sich verstanden fühlt.
Tipp 3: Bewegung und Tageslicht
Gerade in der dunklen Jahreszeit ist es wichtig, das wenige Tageslicht auszunutzen. Am besten macht man das bei einem Spaziergang im Freien. Normales Tageslicht reiche dafür aus, man brauche keine spezielle Tageslichtlampe. Aber auch Sport zuhause oder im Verein kann helfen.
Liegt ein begründeter Verdacht auf eine Depression vor, so sollte man sich schnell professionelle Hilfe suchen. “Die erste Anlaufstelle dafür ist der Hausarzt” rät Dr. Keita. Darüber hinaus gibt es ein kostenfreies Info-Telefon der deutschen Depressionshilfe, welches unter 0800 33 44 5 33 erreichbar ist.