Faktencheck
Wie erkenne ich einen Video-Fake?
Ein Video auf Echtheit überprüfen, kann jeder. Dazu braucht es nur entsprechende Tools. So funktionieren sie: Schritt für Schritt.
Unzählige Videos auf Facebook, YouTube, Instagram usw. Da jeden Tag Fake und Realität zu unterscheiden, ist keine leichte Aufgabe. Vor allem, wenn es sich offenbar um „Augenzeugenberichte“ handelt, wie zum Beispiel bei dem umstrittenen Video von “Hetzjagden” aus Chemnitz. Dank verschiedener Programme wird es nämlich immer einfacher, Videos zu manipulieren. Mit Google, einem Videoplayer und dieser Schritt-für-Schritt Anleitung haben Fake-Videos keine Chance mehr.
Schritt 1: Googlen und Video kritisch ansehen
Dafür einfach den Titel des Videos durch die Suchmaschinen jagen. Wenn es schon jemand anderes überprüft hat, ist es dort auffindbar. Falls nicht, Video genau betrachten darauf achten, ob grundlegende Informationen gegeben werden. Zum Beispiel wann und wo das Gefilmte stattfindet. Aber Vorsicht: Wenn auffällig viel Hetze betrieben wird und nicht ersichtlich ist, wo die Szene stattfindet, könnte es sich um ein Video handeln, das aus dem Kontext gerissen wurde. Straßenschilder oder auffällige Gebäude, überprüft über Google Street View, können Hinweise geben, ob es dort wirklich so aussieht.
Schritt 2: YouTube DataViewer
Wenn es sich um ein YouTube-Video handelt, kann der DataViewer von Amnesty International helfen. Nur die URL des Videos und schon spuckt das Tool Upload-Daten sowie verschiedene Thumbnails aus, die man gesondert überprüfen kann.
Schritt 3: Umgekehrte Bildersuche
Die Thumbnails, also die Miniaturbilder, können in die umgekehrte Bildersuche eingegeben werden. Das geht nur mit Bildern, mit ganzen Videos nicht. Bei Bildern geht das allerdings schon. Wenn das Video also aus altem Material besteht, kannst du es im Idealfall hier finden. Im Umkehrschluss bedeutet das, hier hat jemand geschummelt und das Video ist vermutlich ein Fake.
Schritt 4: Slow Motion
Nun kommt der Videoplayer (z.B. VLC) zum Einsatz. Wenn Videos manipuliert worden sind, erkennt man das oft an den Schnitten, die dann nicht ganz aufeinander passen. Also schnell die Super-Slow-Motion angeschmissen und genau hingeschaut! Bei normaler Geschwindigkeit fallen die Schnitte nämlich nicht so auf und man übersieht sie leicht.
Schritt 5: Schlüsselwörter
Jetzt heißt es wieder: Googlen. Und zwar Stichwörter, die zum Video passen. Die Leute, die Videos manipulieren, gehen oftmals genau so vor, um relevantes Material zu finden.
Am allerwichtigsten ist es, kritisch zu bleiben und Videoinhalte zu hinterfragen. Teilt und glaubt nicht alles was ihr seht – der Schein kann trügen. Hier gibt es außerdem noch mehr Infos zum Thema Faktenchecks und Verifizieren von viralen Videos.