Innovationen
Wenn aus Fehlern Erfindungen werden
Habt ihr euch jemals gefragt, wie eigentlich das Neue in die Welt kommt? Absurderweise oft durch Fehler oder Missverständnisse. Die bringen dann unerwartet Innovationen hervor. Verstand alleine reicht nicht immer – manchmal hilft auch einfach ein Quäntchen Glück.
„Irren ist menschlich“ – das hat auch schon der römische Philosoph und Politiker Cicero vor mehr als 2000 Jahren gewusst.
Es braucht eine Kultur beziehungsweise eine Denkstruktur, die Scheitern und Fehlversuche erlaubt. So wie in der Anekdote über den US-amerikanischen Erfinder Thomas Edison: er unternimmt fast 9.000 Versuche, bis es zur Marktreife der Glühbirne kommt. Schon nach dem 1.000ten Versuch spricht ein Mitarbeiter vom Scheitern, aber Edison entgegnet:
“Ich bin nicht gescheitert. Ich kenne jetzt 1.000 Wege, wie man keine Glühbirne baut.”
Thomas Edison
Antibiotikum (Alexander Fleming)
Eine weitere Geschichte erzählt von einer berühmten Schlamperei in der Wissenschaft: 1928 lässt der Mikrobiologe Alexander Fleming verunreinigte Petrischalen in seinem Labor zurück, als er in den Urlaub fährt. Bei seiner Rückkehr hat Schimmel eine Probe von Staphylokokken-Bakterien vernichtet – dieser Schimmel wird als Penizillin bekannt. Das wiederum ist das erste Antibiotikum und eine Art Wunderwaffe im Zweiten Weltkrieg.
Mikrowelle (Percy Spencer)
Ohne Percy Spencer hätten wir keine Mikrowelle. In den 1940er Jahren arbeitet er an der Verbesserung von Radargeräten. Als er dann in seinem Labor vor einem Gerät steht, das sogenannte Mikrowellen generiert, kann er fühlen, dass der Schokoriegel in seiner Brusttasche anfängt zu schmelzen. Daraufhin setzt er den Mikrowellen andere Lebensmittel aus, prophetischerweise auch ein Maiskorn – und es poppt. Im Jahr 1945 wurde der Mikrowellenofen geboren.
Eis am Stiel (Frank Epperson)
Das schönste und beste Missgeschick in Kinder-, aber auch Erwachsenenaugen ist mit Sicherheit das Eis am Stiel: im Jahr 1905 vergisst der Amerikaner Frank Epperson ein Glas Limonade mitsamt Löffel auf der Veranda. Am nächsten Morgen ist das Getränk gefroren, aber schmeckt immer noch. 18 Jahre später lässt er die Idee patentieren und macht bis heute Menschen damit glücklich.
Kartoffelchips (Cornelius Vanderbilt und George Crum)
Ein weiteres für uns unverzichtbares Lebensmittel ist eigentlich ein Produkt der Wut: die Kartoffelchips. Im Jahr 1853 bringt Cornelius Vanderbilt den Koch George Crum in Amerika fast zur Weißglut. Immer wieder lässt er die Bratkartoffeln in die Küche zurückgehen, weil sie ihm nicht dünn genug geschnitten sind. Der Koch ist daraufhin so gekränkt, dass er die Scheiben so dünn schneidet, dass Vanderbilt sie nicht mit der Gabel essen kann. Der war von den knusprigen Snacks so begeistert, dass sie zuerst den Weg auf die Speisekarte und später in die Münder der gesamten Menschheit finden.
Kultur des Lernens
Egal ob man heutzutage etwas Neues erfinden oder am Arbeitsplatz kreativ und erfolgreich sein möchte: eine positive Fehlerkultur, eine sogenannte Kultur des Lernens, ist maßgeblich für den persönlichen, aber auch unternehmerischen Erfolg. Es braucht eine von Vertrauen geprägte Atmosphäre, in der nichts vertuscht werden muss.