Frühling

Wandern im Mai

/ / Bild: Shutterstock/Lesia Popovych

Im Frühling beginnt die Wandersaison. Der Winter ist vorbei und im Flachland liegt schon lange kein Schnee mehr. Aber wie schaut es eigentlich in den Bergen aus? Auf was müssen Wanderer:innen achten, wenn sie jetzt im Frühjahr in die Berge gehen wollen?

Beitrag in der Hörbar vom 13.05.2024

Volle Parkplätze und bis auf den letzten Platz besetzte Berghütten. Jetzt im Frühling pilgern wieder viele Münchner: innen an den freien Tagen in die Alpen. Dort liegt aber an vielen Stellen noch reichlich Schnee. An der Zugspitze wurden Anfang Mai sogar die höchsten Schneewerte seit langem verzeichnet. Robert Krinninger, staatlich geprüfter Berg- und Skiführer, erklärt die aktuelle Schneesituation und macht deutlich. welche bestimmte Ausrüstung nötig ist: 

“Also grundsätzlich kann man sagen, dass im Mai noch circa 2 bis 3 Meter Schnee liegen. Es ist eigentlich Skitourenzeit. Bis 1500 Metern kann man ganz gut wandern. Wenn Sie jetzt bergsteigen in diesen Regionen, in diesen Höhen, bei dieser Schneelage, da brauchen Sie eine Lawinenausrüstung.” 

Robert Krinninger
Bild: Shutterstock/Christopher Moswitzer
Bild: Shutterstock/Christopher Moswitzer

Welche Ausrüstung brauche ich?

Ab einer Höhe von 1500 Meter ist dann auch nicht mehr vom Wandern die Rede, sondern vom Bergsteigen. Dieter Billinger, der Wanderungen auf privater Basis organisiert, betont noch einmal, dass Ausrüstungen, warum zum Beispiel Grödel, sogenannte Schneeketten für Wanderschuhe, unerlässlich sind: 

“Wer im Frühjahr eine Wanderung unternehmen möchte, nimmt am besten auch Grödel mit. Begibt man sich in einen Bereich, wo sogar mit geschlossener Schneedecke zu rechnen ist, kann es sein, dass im Übergangsbereich von Trockenheit zur geschlossenen Schneedecke sogar sich Eis noch gebildet hat.” 

Dieter Billinger

Die Gefahr der Nassschneelawinen

Zusätzlich ist eine weitere Gefahr beim Aufhalten in den Bergen im Frühling nicht zu unterschätzen: Die Nassschneelawinen. Bei starker Sonneneinstrahlung, Regen und Erwärmung muss mit nassen Lawinen gerechnet werden. Diese werden deshalb für Bergwanderer: innen zur Gefahr, weil sie besonders an steilen Hängen bis in tiefe, schneefreie Bereiche vordringen können. Thomas Feistl von der Lawinenwarnzentrale Bayern erklärt, wie sich diese lösen können: 

“Wenn Schnee nass wird, verliert er eben an Festigkeit. Da gehen dann Bindungen bei den Schneekristallen verloren, und er kommt ins Rutschen. Und wenn es steil genug ist, dann kann sich da eben eine Nassschneelawine lösen. Es ist immer angeraten, dass man sich gut vorbereitet auf solche Touren. Das heißt, dass man sich vorher über die Schnee- und Wetterlage informiert.” 

Thomas Feistl
Bild: Shutterstock/Coppee Audrey

Wie kann ich mich auf eine Wanderung vorbereiten?

Es gibt zahlreiche Webcams und Messstationen in den bayerischen Alpen, wo man sich informieren kann. Aufgrund der beachtlichen Schneehöhen in den Bergen ist es im Mai deshalb ratsamer, in die Voralpen zu fahren. Erst in den Sommermonaten kann eine Wanderung in höher gelegene Gebiete empfohlen werden. 

Artikel von Stefan Hans und Daniel Sipos