Neu auf Rotation
Von Kohl bis Odonkor
Otzeki – Angry Fix [Discophorus]
Nach drei veröffentlichten EPs, die von Kritikern hochgelobt wurden und einen beachtlichen Hype in der Indie-Szene ausgelöst haben, war es für Mike Sharp und Joel Roberts alias Otzeki langsam an der Zeit ihr Debütalbum auf den Markt zu bringen. Die beiden Cousins aus London haben mit Binary Childhood eine Platte produziert, die das Beste aus ihren bisherigen EPs auf den Punkt bringt. Und das nicht nur, weil sie mehrere Songs davon auch auf ihr Album gepackt haben. Die Kombination aus gefühlvollen Gitarrenriffs und elektronischen Elementen sind die perfekte Untermalung für Mikes Stimme, die vor allem im Falsett zur Geltung kommt. Bestes Beispiel dafür ist ihr Song „Angry Fix“.
The Screenshots – Deutschland [Musikbetrieb R.O.C.K.]
Böse Zungen könnten behaupten, Blogger seien eher Individualisten mit narzistischer Veranlagung und weniger Teamplayer. Susi Bumms, Kurt Prödel und Dax Werner beweisen diesen Stimmen neuerdings das Gegenteil und haben sich unter dem Namen The Screenshots als Band zusammengeschlossen. Um ihren Teamcharakter zu betonen, haben sie ihr Debütalbum dann auch kurzerhand Ein Starkes Team genannt. In ihrem Song „Deutschland“ wird deutlich, wie viel Wert die drei auf Ironie in ihren Texten legen. In einem eigenwillig selektierten Einblick in die deutsche Geschichte nimmt das Trio den Hörer auf eine Reise von Helmut Kohl und Angela Merkel bis zu David Odonkor. Auch musikalisch ist alles nur so halb-ernst gemeint und die Instrumente sind gewollt untight eingespielt.
Rainbow Kitten Surprise – When It Lands [Elektra (NEK)]
Von dem beschaulichen Städtchen Boone im bergigen Teil von North Carolina aus in die große Musikwelt. Mit ihrem dritten Album How To: Friend, Love, Freefall könnte das der BandRainbow Kitten Surprise endgültig gelingen. Auch in ihrem Song „When It Lands“ schafft das Quintett es wieder, die für sie typische, Wohlfühlatmosphäre zu verbreiten. Die treibende Baseline und die verhallten Gitarren passen sich dabei perfekt an die Stimme von Frontmann Sam Melo an. Auch in diesem Song mutiert Melo dann wieder kurzzeitig zum Rapper, ohne aber an Authentizität zu verlieren.