Sound of Munich
Von Klavier auf Gitarre umgestimmt
Die Sängerin Rey Lenon ist kein Neuling auf den Münchner Bühnen.
Früher trat sie als Leadsängerin mit der Band Tonwertkorrektur auf, seit 2016 ist sie als Solo-Künstlerin unterwegs. Bei Sound of Munich hat sie von ihrem Musikstil erzählt und davon, wie die Solokarriere weiter gehen soll.
Deine Musik klingt nach klassischer Piano-Musik mit verzerrten Synthesizern. Wie bist du auf diese Mischung gekommen?
Ich habe lange darüber nachgedacht, wie ich jetzt mit meinem Solo-Projekt gerne klingen möchte. Davor war ich eben in einer Band und da haben wir sehr cleanen Piano-Sound gespielt, was sehr “bandmäßig” war. Jetzt als Solo-Künstlerin habe ich meinen Synthesizer dabei, verzerre das Klavier auch mal, habe viele Sounds auch vom Laptop und das ist schon etwas anderes. Das ist dann irgendwann einfach so entstanden, es war also gar nicht so geplant.
Deine Debüt-EP hast du in Zusammenarbeit mit dem DJ- und Produzenten-Duo BAAL herausgebracht. Wie ist da die Zusammenarbeit entstanden?
Wir kommen alle aus der selben Kleinstadt und kennen uns schon alle sehr lange. Mit einem der beiden habe ich als ich dreizehn war schon ein wenig Musik gemacht und mit dem anderen bin ich seit Jahren sehr eng befreundet. Dann haben wir irgendwann gesagt, wieso probieren wir das eigentlich nicht aus? Sie haben eine Sängerin gesucht und ich hatte Lust mal in eine ganz andere Richtung zu gehen. Als wir dann ins Studio gegangen sind, hat das ganz gut gepasst und so wurden aus dem einen geplanten Song eben drei und schließlich auch meine erste EP.
Deine neueste EP „War“ ist deutlich gitarrenlastiger und trotzdem hast du deinen persönlichen Stil behalten. Wie ist es zu dieser Veränderung gekommen?
Das war damals, als ich mit Johannes Wendler zusammen gearbeitet habe, der dazu auch die Gitarre eingespielt hat. Mit ihm habe ich viel gemacht und mir hat der Sound damals sehr gut gefallen. Abgesehen davon hat es damals zu den Songs einfach gepasst und auch zu dem, was sie ausdrücken sollten. Da fand ich so etwas klavierlastiges einfach nicht mehr passend. Deswegen haben wir bei dieser EP sehr viel mit der Gitarre gearbeitet.
Das heißt, dass du dich musikalisch nicht hundertprozentig festlegst. Wie werden deine nächsten Sachen klingen und wann kann man die hören?
Piano ist halt auch etwas, das ist ein bisschen beschränkt. Ein Klavier klingt nun mal wie ein Klavier, selbst wenn es verschiedene Sounds gibt. Bei einer Gitarre kannst du mehr mit Effekten machen, du kannst sehr viel ausprobieren und das ist, was du bei einem Stage-Piano nicht unbedingt hast.
Im Moment arbeite ich mit einem Produzenten in Wien zusammen. Ich würde sagen wir gehen in eine poppige Richtung, also nichts sehr klavierlastiges. Mich selbst hört man noch raus, aber das Klavier steht nicht mehr im Vordergrund.