Solidarität im Profisport
Von Einkaufshilfen über „Antikörper“
Zwar ist die Corona-Pandemie noch längst nicht unter Kontrolle, die Angst vor den finanziellen Auswirkungen für Sportvereine und in der Wirtschaft ist aber schon jetzt groß. Profisportler und Fans auf der ganzen Welt zeigen sich deshalb solidarisch – von Spendenaufrufen bis hin zu Einkaufshilfen.
Die dritte Liga geht weiter
Keine Zuschauer, keine Einnahmen – das bereitet vielen Vereinen derzeit große finanzielle Probleme. Die Lösung: Einfach weiterspielen. Das hat sich zumindest die E-Sport Mannschaft des SV Waldhof Mannheim gedacht. Sie wird in den kommenden Wochen alle ausstehenden Partien der dritten Liga auf der Konsole nachspielen. Alle Spiele werden im Livestream übertragen. Fans können sich dafür Tickets ab einem Euro kaufen, VIP-Tickets kosten 100 Euro. Ein Drittel des Erlöses will der Verein mit den anderen Drittligisten teilen, ein weiteres Drittel wird an die Weltgesundheitsorganisation WHO gespendet.
Shoppen für den guten Zweck
Die Fans des Fußballdrittligisten Würzburger Kickers sind derzeit mit Einkaufen beschäftigt. Wie viele andere Fangruppierungen bieten sie an, Besorgungen für Menschen zu erledigen, die aufgrund des Coronavirus derzeit selbst nicht vor die Türe können.
Weniger Geld oder Vertragsauflösung
Wenn schon nicht freiwillig, dann eben durch Zwang, hat sich wohl Ann Budge gedacht. Die Besitzerin des schottischen Erstligisten Heart of Midlothian hat kurzerhand das Gehalt der Clubangestellten um 50 Prozent gekürzt, ein Mindestlohn ist dabei allerdings garantiert.
Wer damit nicht einverstanden ist, kann seinen Vertrag auflösen, so Budge.
Noch radikaler geht es beim schweizer Fußballerstligist FC Sion zu: Der Verein hat einigen seiner Spieler gleich ganz gekündigt.
“Antikörper” gegen das Coronavirus
Neuer Name, altes Prinzip: Fußballregionalligist Energie Cottbus verkauft ab sofort “Antikpörper” für den (finanziellen) Überlebenskampf des Vereins. Das Prinzip ist das gleiche wie bei Geistertickets: Fans spenden Geld an den Verein ohne Gegenleistung.
“Kick the virus away”
Auch Schwedens Fußballstar Zlatan Ibrahimovic hat sich zur Corona-Krise auf Instagram zu Wort gemeldet und ruft zur Spendenaktion “Kick the virus away” auf. Das Ziel: Eine Million Euro für italienische Krankenhäuser.
Die Solidarität ist groß, auch bei Fans und Profisportlern. Statt Stadionbesuch heißt es nun erstmal zuhause bleiben und für andere einkaufen gehen. Wann die Sportligen weitergehen, steht weiterhin noch nicht fest.