First Breath After Coma im Interview

Voll im Bilde

/ / Bild: Hugo Domingues

First Breath After Coma im Interview

In den Hintergrund geraten, eingestaubt, einfach nicht mehr zeitgemäß. Das Album als Medium scheint ausgedient zu haben. Künstler veröffentlichen lieber nur Singles oder kleinere EPs. Den meisten Konsumenten ist das recht. Sie hören Musik sowieso nur noch über Streamingdienste und es ist eine Seltenheit geworden, ein Album von vorne bis hinten zu hören. Grund genug für die portugiesische Band First Breath After Coma etwas Neues zu versuchen.

Not macht erfinderisch

Die Produktion zu ihrem dritten Album „NU“ (Portugiesisch: nackt) brach das Quintett letztes Jahr plötzlich ab. Der Gedanke ein veraltetes Format zu produzieren, hinderte sie bei ihrer kreativen Arbeit. Stattdessen zogen sie gemeinsam in ein Haus neben ihrem Tonstudio um gemeinsam zu brainstormen. Letztendlich kam die Erleuchtung: Die Geschichte des Albums sollte zusätzlich in einem Film festgehalten werden.

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First Breath After Coma – NU

Das Ergebnis ist ein 40 Minuten langes Video, das die Bandmitglieder selber produziert haben. „Wir wollten schon immer ein Album mit einem starken visuellen Teil schaffen“, stellt Gitarrist Telmo Soares klar. Die Band hatte zuvor schon für sich selbst und andere Bands Musikvideos produziert und eine eigene Produktionsfirma, CASOTA Collective, gegründet.

Das Spiel des Lebens

Das Video zu „NU“ erzählt die gesamte Geschichte des Lebens, von der Geburt bis zum Tod, in kraftvollen Bildern. Jedes Lied wird mit einem Konzept (z.B. Fragility, Fondness, Empowerment, etc.) und dessen Wörterbuchdefinition eingeleitet, was eine weitere Interpretationsebene eröffnet, die ohne dem Bild nicht vorhanden wäre.

„Ich glaube, die Musik alleine ist stark, aber letztendlich es ist ein Kunstwerk, das nur mit beiden Seiten, dem Klang und dem Bild, Sinn ergibt“, erklärt Frontmann Roberto Caetano. Wer das Album also nur hört und nicht das das dazugehörige Video sieht, verpasst eine Menge. Man darf gespannt sein, was den fünf Portugiesen bei ihren kommenden Alben noch alles so einfällt.