Luft- und Raumfahrt

Vögel der Zukunft

/ / Bild: shutterstock/Neablys

Die Concorde ist zwar als kommerzieller Überschallflieger gescheitert, dennoch soll bald wieder ein neuer Versuch den Horizont bevölkern. Die X-59. Kann der Versuch eines neuen Überschallfliegers gesellschaftstauglich werden? Ist das die Zukunft des Fliegens und wie umweltfreundlich ist das Ganze eigentlich?

Seit wir Menschen das Fliegen für uns entdeckt haben, streben wir nach immer höheren Dimensionen. Angefangen beim ersten motorengesteuerten Flug im Jahre 1903 reicht es mittlerweile schon bis zum Mond und darüber hinaus. Jetzt soll sich ein weiterer Meilenstein in der zivilen Luftfahrt dazugesellen: Die X-59. Als Nachfolger der Concorde, entwickelt von der NASA und dem amerikanischen Flugzeugbauer Lockheed Martin.

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VON IKARUS GELERNT

Kommerzielle Flüge rund um die Welt sind lang. Insbesondere ein Flug über den Atlantik dauert fast neun Stunden. Eine der ersten Versuche, diesen Flug schneller und effizienter zu machen, war die Concorde. Transatlantikflüge waren fortan mit einer Flugdauer von drei Stunden möglich. Dies bedeutete immense Kosten für die Instandhaltung der Concorde. Auch der Bauprozess verschlang Millionen, die sich durch die geringen Fluggastzahlen nicht rentierten. Das Ende der Concorde und damit ein vorläufiges Ende des Überschallflugs wurde durch den Absturz einer Concorde am 25. Juli 2000 besiegelt, bei dem alle Insassen an Bord ums Leben kamen. 2003 entschieden sich die Betreiber der Concorde, British Airways und Air France, das Projekt nicht weiter zu betreiben und auf Eis zu legen.

DAS ENDE DES ÜBERSCHALLFLUGES?

Die Ruhephase war nicht von langer Dauer. Vor drei Wochen wurde ein neues Überschallflugzeug von der NASA und Lockheed Martin vorgestellt. Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 1.600 km/h sollen möglich sein. Eine weitere Neuerung betrifft den Überschallknall: Bei Concorde und Co. sorgte seine Lautstärke für ein Flugverbot über Wohngebieten. X-59 wird lediglich ein Geräusch erzeugen, das vergleichbar ist mit dem Zuschlagen einer Autotür. Der Motor kann zudem mit emissionsfreiem Treibstoff gespeist werden.

It’s something that’s under consideration. Obviously there are benefits to doing it, but there are also some negative things.

Peter Coen, Quesst Integration Manager der NASA, im Interview mit M94.5

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X-59 wird zwar zuerst als reine Konzeptstudie getestet werden, allerdings sind sämtliche Ergebnisse frei auf der Webseite der NASA einzusehen. Somit können auch kommerzielle Flugzeugbauer das Konzept X-59 für den zivilen Flugverkehr verwenden.

EHRGEIZIGE, ABER MACHBARE ZIELE

Ob wir schon bald in einer X-59 fliegen können, ist noch unklar: Die Tests beginnen dieses Jahr.

So essentially on the ground we’re making sure that all the systems that we’ve put in the airplane work together and do what they’re supposed to do. Once we’re satisfied with that, it will be the first time we start the engine and actually generate all the power with the engine running and then taxi the airplane around and then we’ll have our first flight.

Peter Coen im Interview mit M94.5

Neben der NASA bauen auch andere Unternehmen wie Boom Überschallflieger. Diese sollen dann etwa 55 Fluggästen Platz bieten.

Bild: shutterstock / T. Schneider

Wer noch mehr darüber hören möchte: Hier findet ihr das komplette Interview mit Peter Coen von der NASA.

Elias Schaller im Gespräch mit Peter Coen, Quesst Integration Manager der NASA