James Dean
„Unsterblichkeit ist der Einzig wahre Erfolg“
Dieses Zitat stammt von James Dean, einem der großen Hollywoodikonen der 50er Jahre. Der Schauspieler übernimmt eine Rolle in Finding Jack, einem Film über den Vietnamkrieg, der nächstes Jahr in die Kinos kommen soll. James Dean ist allerdings 1955 noch vor der Premiere seines letzten Films bei einem Autounfall gestorben. Mithilfe von Computertechnik, welche originale Filmaufnahmen und Fotos von ihm verarbeitet, wird er mehr als 60 Jahre nach seinem Tod wiederbelebt und digital in den Film eingefügt.
So eine Technik wie diese wurde erstmals im Jahr 1994 in dem Film ‚The Crow‘ genutzt. Damals starb der Darsteller Brandon Lee, nach einem Unfall am Set. Die letzten Szenen wurden mit einem anderen Schauspielers gedreht, dem das Gesicht von Lee im nachhinein digital aufgelegt wurde. Bis heute verwenden Filme wie der Star Wars Spin-Off ‚Rogue One‘ aus dem Jahr 2016 diese Technik, um Rollen von verstorbenen Schauspielern spielen zu lassen.
Der ganze Körper soll künstlich hergestellt werden
Das Besondere am Fall von James Dean: Der ganze Schauspieler soll durch Computeranimation wiederhergestellt werden, nicht nur dessen Gesicht. Nur die Stimme kommt von einem anderen Schauspieler. Außerdem soll James Dean nicht in eine seiner alten Rollen schlüpfen, sondern es soll eine neue Figur für ihn geschrieben werden.
„Wir haben überall nach der Perfekten Figur für die Rolle gesucht“
„Nach Monaten haben wir uns für James Dean entschieden“ Diese Ankündigung von Regisseur Anton Ernst sorgte für viel Kritik. Schauspieler Chris Evans erklärte auf Twitter: „Das ist schrecklich.“ Er fragte sarkastisch, ob ein Computer nicht auch einen neuen Picasso malen könne. Andere wiesen darauf hin, dass es viele lebende Schauspieler gäbe die diese Rolle hätten sehr gut spielen können. Viele befürchten, dass man diesen Schauspielern so immer mehr Chancen rauben würde. Bereits 2001 machte sich Tom Hanks darüber Sorgen. Er wollte nicht, dass seine Leistungen digital verändert werden oder man ungefragt sein „Digitales Selbst“ nutzt.
Regisseur erhielt Zustimmung von Deans Familie
Laut Ernst betrachten seine Verwandten diesen Film auch wirklich als einen von Dean. Das Zitat über Erfolg und Unsterblichkeit sieht Ernst auch als Legitimation für seine Entscheidung. Deans Bildrechte wurden in der Vergangenheit auch schon zur Vermarktung von Produkten genutzt. Unter anderem wurden Marken wie Mercedes-Benz, Levi‘s und Dolce & Gabbana damit beworben.
Wer sollte nach dem Tod von Künstlern entscheiden können wo und wie sie präsentiert werden?
Oft verfügen einzelne Familienmitglieder darüber, dabei werden aber einige außen vor gelassen. Sänger und Tänzer Fred Astaire tauchte nach seinem Tod in einer Staubsaugerwerbung wieder auf. Seine Witwe hatte dies zugelassen, worüber sich seine Tochter, die keine Kontrolle über die Entscheidung hatte, beschwerte.
Comedian Robin Williams hat schon vor seinem Tod im Jahr 2014 vertraglich bestimmt, dass sein Bild mindestens 25 Jahre lang für keinen Zweck verwendet werden darf. Williams war diesem Thema wohl klar voraus und konnte selber über die Zukunft seines Bildes bestimmen. Eine Verfügung der Schauspieler im Testament wäre also eine Lösung. Künstler des 20. Jahrhunderts wie James Dean, die lange vor dieser technologischen Entwicklung gestorben sind, konnten diese Entscheidung aber nicht für sich treffen. Für sie werden weiterhin andere ihre Zukunft bestimmen müssen und ihr Willen wird ungeklärt bleiben.
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