Aspirin

Und weg waren die Kopfschmerzen

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Vor 124 Jahren ließ die heutige Bayer AG ihr Medikament mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) unter dem Namen Aspirin patentieren. Ein Welterfolg, damals wie heute.

“Give this headache all it needs. And nothing else.”

Plakat der Bayer AG von 1978

So steht es auf einem Plakat der Bayer AG 1978. Und tatsächlich. Aspirin hilft. Und zwar so gut, dass es zu einem der weltweit meist verbreiteten Arzneimitteln geworden ist.

Obwohl ASS-Medikamente bereits seit 1837 von einer konkurrierenden Fabrik vertrieben wurden, schaffte es Bayer AG mit geschicktem Marketing die Marke Aspirin zum Gattungsnamen für ASS-Medikamente in vielen Regionen zu machen. Dazu tragen auch die vielen verschiedenen Darreichungsformen bei. Diese reichen je nach Land von Brause mit Himbeergeschmack bis zu Aspirin in Zäpfchenform.

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Ein Alleskönner

Therapeutische Verwendung findet Aspirin beispielsweise in der antithrombotischen Behandlung, bei gefäßchirurgischen Eingriffen und bei alltäglicheren Erscheinungen, wie Fieber oder Schmerzen. Die ASS hemmt dabei die Cyclooxygenasen COX-1 und COX-2. Diese Stoffe spielen eine zentrale Rolle bei der Regulation des Entzündungsgeschehens. Da die Hemmung irreversibel ist, wird verhindert, dass die COX zur Katalyse von entzündungsverstärkenden Stoffen beitragen. Die Enzyme werden durch das Aspirin dauerhaft deaktiviert und können den Entzündungsprozess nicht vorantreiben. Ebenfalls verlangsamt ASS die Blutgerinnung. Dementsprechend wird das Medikament in geringer Dosis auch zur Schlaganfall-Nachbehandlung verwendet. Sogar die Weltgesundheitsorganisation listet ASS bei den unentbehrlichen Arzneimittel.

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Hat jemand ne Aspirin, ich hab solche Kopfschmerzen

Der Siegeszug von Aspirin hängt in Deutschland auch damit zusammen, dass das Medikament nicht verschreibungspflichtig ist. So wird für die Einnahme weder ärztliche Überwachung benötigt, noch besitzt das Medikament ein hohes Missbrauchspotential. Genau hier liegt die Gefahr. Menschen neigen dazu, das Risiko von Aspirin und anderen leicht zugänglichen Medikamenten zu unterschätzen und schon bei leichten Beschwerden zur Tablette zu greifen.

Konsequenzen dieses Missbrauchs sind beispielsweise Magenblutungen, Leberschäden, Asthma oder sogar Tod – die Liste ist lang. Gerade die Einnahme von Schmerztabletten, um fit für die Arbeit oder Freizeitaktivitäten zu sein, sollte vermieden werden. Hier besteht die Gefahr, dass der Konsum zur Gewohnheit wird und dieser je nach Medikament sogar in einer Sucht enden kann.

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Ok, ich nehm ein Wasser

Die häufigste Grund zur Einnahme von Aspirin sind mit großem Abstand Kopfschmerzen. Die häufigste Ursache für Kopfschmerzen sind insgesamt Stress, Wetterumschwünge und Flüssigkeitsmangel. Für Menschen zwischen 14 und 29 Jahren stellt Schlaf die zweitwichtigste Ursache dar. Bis auf Wetterumschwünge kann also auf die Ursachen meistens ohne Medikamente Einfluss genommen werden. Das Glas Wasser und genügend Schlaf sind die gesunderen und körperlich nachhaltigeren Alternativen zur Schmerzbehandlung. Statt also in die Medikamentensammlung zu greifen, sollte lieber kritisch hinterfragt werden, ob die Schmerzen nicht auch non-medikamentös zu lindern sind.

Um die Aspirin zu schlucken?

Von Zeit zu Zeit eine Aspirin schlucken ist kein Problem. Doch eben vor leichtfertigem Umgang mit solch harmlos wirkenden Medikamenten sollte gewarnt werden, gerade wenn eine harmlose Lösung oftmals super leicht ist. Den positiven Effekt von Aspirin für die Medizin kann trotzdem wohl keiner abstreiten.