Erinnerungsspaziergang zum Tag der Befreiung
Um nicht zu vergessen
Zum 75. Jahrestag der Befreiung vom NS-Regime hat am 8. Mai nicht nur eine geschichtliche, sondern auch eine digitale Reise durch München stattgefunden. Damit die Vergangenheit nie vergessen wird.
Im Rahmen der “glänzenden Aktionstage” haben “DIE VIELEN”, ein Bündnis aus engagierten Kulturschaffenden, in München zusammen mit den Kammerspielen, dem Lenbachhaus, dem NS-Dokumentationszentrum und dem Residenztheater einen digitalen Erinnerungsspaziergang durch München veranstaltet.
DIGITALE RADTOUR IM NAMEN DER ERINNERUNG
Um 16 Uhr ist das Video über Vimeo online gegangen. Moderator ist der Dramaturge Martin Valdés-Stauber.
Statt eines gemeinsamen Spaziergangs, wie es eigentlich geplant war, fährt er alleine mit dem Fahrrad verschiedene Kulturzentren Münchens ab. In mehreren Videoausschnitten erklären dann Vertreter und Vertreterinnen der Kultureinrichtungen, wie sie mit der jeweiligen nationalsozialistischen Vergangenheit der Orte umgehen.
8. MAI – BEFREIUNG DER KUNST
Caroline Heberling ist als Dramaturgin auch Kommunikatorin zwischen den Kammerspielen und “DIE VIELEN”. Sie hat im Gespräch mit M94.5 erklärt, worum es bei der Aktion geht:
„Uns geht es darum zu zeigen, wie verschiedene Münchner Kulturinstitutionen in der NS-Zeit gewirkt haben. Welche Personalien es da gab, die in der NS-Zeit zugunsten des Regimes gewirkt haben, aber eben auch wie man als Institution heutzutage mit dieser Vergangenheit umgehen kann.“
Caroline Heberling im Gespräch mit M94.5
Für Künstler und Künstlerinnen bedeutet der 8. Mai nicht nur die Befreiung von einem Terrorregime, sondern auch die Befreiung der Kunst, so Heberling.
WEISSE FAHNEN FÜR DEN FRIEDEN
Angekommen beim NS-Dokumentationszentrum, erinnert Direktorin Mirjam Zadoff mit einer kurzen, virtuellen Zeitreise an das Ende des zweiten Weltkriegs. Heute sind weiße Fahnen für den Frieden und die Freiheit gehisst worden.
Im Gespräch mit Dr. Dirk Riedel, einem Historiker am Dokumentationszentrum, wird klar, welche Auswirkung der 8. Mai in Deutschlands Geschichte hatte:
“Es ist ganz wichtig, dass das der Tag ist, an dem die absolute Niederlage da ist. Deutschland und die Nationalsozialisten können nicht weiterkämpfen. Das ist die Grundlage, auf der dann eine friedliche neue Ordnung der Welt beginnen konnte.”
Dr. Dirk Riedel im Gespräch mit M94.5
KEIN VERGESSEN
Bei solchen Aktionen geht es immer auch um Gegenwartsbewältigung. Hier sei wichtig, so Caroline Heberling, mit einem gewissen Schmerz sowohl in die Vergangenheit, als auch in die Zukunft zu blicken. Nur so kann eine Wiederholung solch dunkler Geschichte verhindert werden.
Hier gibt es den Stream zum Nachschauen: