Munich Rocks im Ampere
So war’s bei Munich Rocks!
Schon zum 44. Mal haben unter dem Banner von Munich Rocks drei junge Münchner Bands das Ampere beschallt – und der Stimmung am Samstag nach zu urteilen, wird das Konzept einfach nicht alt.
Schon beim ersten Act des Abends, Since April, ist die Location gut gefüllt und das nicht nur, weil die Band ihre eigene Fangemeinde so gut mobilisieren konnte. Als die fünf Jungs die Bühne betreten und die ersten Akkorde anschlagen, wird schnell klar, dass das was folgt ein Rockkonzert wird – und zwar mit großem R. Das Rad neu erfinden tun sie nicht, aber es ist viel Power dahinter. Gleichzeitig merkt man, dass die Band schon eine gute Live-Routine entwickeln konnte. Gegen Ende des Sets gibt es noch ein Stone Sour-Cover zu hören. Dem Autor dieses Artikels wäre das ohne die vorherige Ansage nicht aufgefallen, was entweder für das Songwriting von Since April oder gegen das von Corey Taylor spricht.
Im Anschluss folgt mit Stella Sezon dann das absolute Kontrastprogramm: Von Rock geht’s zu R’n’B. Die aus der Ukraine stammende Sängerin hat tatsächlich eine sehr kraftvolle und markante Stimme. Live wird sie von vier Musikern unterstützt, die von weitem allesamt ein bisschen wie Mark Forster aussehen, aber zum Glück nicht singen, sondern stattdessen durchaus gekonnt mit diversen Blasinstrumenten und einem Keyboard aufspielen. Das ist dann tatsächlich eine sehr willkommene Abwechslung zu der sonst so üblichen Konstellation aus Gitarre, Bass und Co.
Der „Headliner” des 44. Munich Rocks ist eine Band, die einem, sofern man zur alten Schule von Leuten gehört, die immer noch einen Fernseher besitzen und damit nicht nur Netflix und Konsorten streamen, vielleicht sogar ein Begriff sein dürfte. Es geht um Wait of the World, die es dieses Jahr ins Finale der Sendung X-Factor geschafft haben. Auch wenn diese Errungenschaft wahrscheinlich erstmal Skepsis statt Begeisterung hervorrufen könnte, kann man nicht leugnen, dass hier tatsächlich ein paar sehr talentierte , junge Musiker auf der Bühne stehen. Insbesondere der Sänger beeindruckt neben den eigenen Songs auch bei einem Cover von Sias „Chandelier”.
Gute Konzerte von lokalen Bands und das für kein Geld – am Konzept von Munich Rocks kann man wirklich nichts aussetzen. Das haben auch die zahlreichen Zuschauer, die trotz Kälte und Stammstreckensperrung vorbeigekommen sind wieder einmal bewiesen!