SEND MEDICINE IM INTERVIEW
SKURRILE INSZENIERUNG UND MAGISCHE KONZERTMOMENTE
„Send Medicine“ hat zwar nichts mit dem Corona Impfstoff zu tun, es lohnt sich aber trotzdem, einmal genauer hin zu hören. Jules, der Gründer, Sänger und Gitarrist der Psychedelic Folk Band aus L.A., erzählt uns im Zoom-Interview über die Entstehung der Band, wie ihr neues, verrücktes Musikvideo entstand und warum es sich lohnt ihre Konzerte zu besuchen.
L.A. Magic
„A magical L.A. connection“ – so beschreibt Jules (Julian Hacquebard) das erste Zusammentreffen mit dem Bassisten Trevor Tallakson und dem Gitarristen Julian Agostini der Band. Anscheinend ist Jules zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen. Diese magische Location war ein Café auf dem bekannten Sunset Boulevard, wo Poesie-Events veranstaltet wurden. Ein bisschen weniger romantisch, aber genauso wichtig ist auch das Zusammentreffen mit den beiden anderen Bandmitgliedern, Ryan Glennan und David Ozinga, gewesen – und zwar ganz klassisch auf einer Party und über das Internet. Jules Meinung nach ist das alles durch „verschiede Wege des Glücks und des Zufalls“ geschehen. Also sollten wir alle mal ein bisschen mehr an unser eigenes Glück glauben – und vielleicht erleben wir auch einmal einen solchen zauberhaften Zufall.
Schatten werden zu Brüdern und Schwestern
Jules wollte schon seit seiner Kindheit eine Band gründen. Doch Send Medicine hat er erst einmal als Solo-Projekt gestartet. Zu dieser Zeit ist ihm das Songschreiben manchmal wie ein „Spiel mit dem eigenen Schatten“ vorgekommen, als ob er immer wieder einen Ball gegen die Wand werfen würde. Doch als Send Medicine zu einer Band geworden ist, hat sich das Schreiben von Songs vom Individualsport zum Mannschaftssport umgewandelt. Jules bezeichnet das Songschreiben nun als „Alchemie“ und als Prozess, in dem er sich auf seine „Brüder und Schwestern verlassen kann“.
Schräge Kreaturen, Mutterschaft und nichts als pure Natur
Wer sich noch nicht das Musikvideo zu „Second Biggest Fan“ angesehen hat, sollte dies jetzt auf jeden Fall tun. Während Jules Reise durch Nordkalifornien ist er zusammen mit seiner Frau auf das Konzept des Videos gekommen. Die Idee des Clips basiert auf drei Komponenten: ein paar skurrilen Masken, Nordkaliforniens Landschaft und seiner Schwägerin, die die Hauptrolle spielt. Die Geschichte, die daraus geknüpft wird, erzählt von einer Frau, die ihre Schatten bekämpft. Sie erzählt von der weiblichen Reise durch die Mutterschaft und stellt diese Reise durch die Elemente der Natur dar.
Fünf Persönlichkeiten in nur einem Song
„High in the Rain“ ist nicht nur ein ganz besonderer Song, weil er (zusammen mit „Second Biggest Fan“) der neuste Release von Send Medicine ist, sondern auch deshalb, weil es das Lied ist, auf das Jules am stolzesten ist. Was den Song so einzigartig macht, ist, dass man durch den Gesang und den Rhythmus die Persönlichkeiten aller fünf Bandmitglieder genau heraushören kann, so Jules. Zudem ist der Song experimentell und frei von konventionellen Musiknormen. Und genau daran möchte sich die Band auch in Zukunft orientieren. So dient „High in the Rain“ als Ausgangspunkt für die Richtung, in die sich die Musik der Band entwickeln wird.
Konzert, magisches Erlebnis oder Ritual?
Die Konzerte von Send Medicine sollen einzigartige Erlebnisse sein. Das Ziel der Band ist es, dass jeder Konzertbesucher mit dem Gefühl nach Hause geht, dass etwas Magisches geschehen ist. Mit ihren Live-Shows wollen sie das Publikum auf eine Reise durch die Storyline jedes Songs mitnehmen. Zudem ist es Jules besonders wichtig, das Publikum einzubeziehen und ein „gemeinschaftliches, fast schon rituelles“, Erlebnis zu schaffen. Die Konzertbesucher sollen sich nicht als etwas „Einzelnes“ fühlen, sondern als Teil einer wundervollen, gemeinsamen Erfahrung.
Große Pläne in 2021
2021 wird ein sehr ereignisvolles Jahr für die Band und auch für ihre Fans werden. Denn nicht nur ein, sondern gleich zwei neue Alben sollen erscheinen. Auf das erste kann man sich schon im Frühjahr freuen und das zweite soll dann im Herbst folgen. Was die Sache besonders spannend macht, ist, dass die Alben sich musikalisch sehr voneinander unterscheiden werden. Zudem können alle Konzertjunkies auch schon einmal auf die geplante Europa-Tour von Send Medicine gespannt sein – und München ist als Ziel natürlich auch mit dabei.
Wer mehr wissen will: Hier geht’s zur Website der Band Send Medicine