Fünf außergewöhnliche Studiengänge
Sex, Freizeit oder Körperpflege?
Der Gedanke an eine Universitätskarriere ist oft verknüpft mit klassischen Studiengängen wie Medizin oder Jura. Aber das ist natürlich nicht alles. Ein Blick auf fünf außergewöhnliche Studiengänge.
Sexologie
Let’s talk about sex baby – und zwar ganze vier Semester lang. Die Hochschule Merseburg bietet einen berufsbegleitenden Master-Studiengang rund um Sex und Sexualität an. Im Anschluss an die Masterarbeit können die Studierenden dann „sexualberaterische Tätigkeiten“ ausüben. Dazu belegen die Studienteilnehmer*innen zum Beispiel die Veranstaltungen „Beckenboden“, „ejaculatio praecox“ oder „themenfokussierte Selbsterfahrung“
Körperpflege
Auf dem Lehrplan stehen hier unter anderem Module wie „Körperinszenierung und Ästhetik“ oder „Modetheorien“. Aufgebaut ist das Fach als Lehramtsstudium und soll für den Unterricht an Berufsschulen qualifizieren. Neben allem rund um Schönheit geht es deshalb auch um Didaktik. Dazu sollten Interessierte über „gute Basiskenntnisse in den Fächern Chemie und Biologie verfügen“, wie die Technische Universität Darmstadt in der Studiengangsbeschreibung schreibt. Denn Inhalte aus der Dermatologie und Humanbiologie sind ebenfalls Teil des Studiums.
Christliche Spiritualität
Das Ziel christlicher Spiritualität ist laut des Dozenten Anselm Grün an der Theologischen Hochschule Reutlingen, „vom Geist Jesu durchdrungen zu werden“. Um das zu erreichen, büffeln die Studierenden in dem berufsbegleitenden Masterstudiengang „Die Praxis christlicher Spiritualität“ oder „Christliche Spiritualität und Bibel“.
Zukunftsdesign
Wer später nicht in vorgefertigten Jobs arbeiten möchte, kann an der Hochschule Coburg im berufsbegleitenden Master-Studium selbst an der Zukunftsgestaltung mitwirken. Die Kommiliton*innen haben dabei ganz unterschiedliche Hintergründe. Die einzige Zulassungsbeschränkung ist nämlich ein abgeschlossener Bachelor – egal in welchem Fach. Dahinter steht Kalkül, wie der Studiengangsleiter Christian Zagel erklärt:
Wir zielen letztendlich mit Absicht darauf ab, dass wir Personen mit ganz unterschiedlichen Erfahrungshorizonten zu uns bekommen. Das beispielsweise, dass unsere jüngste Studentin 21 ist und unser ätester Student 68.
Professor Christian Zagel
Der Master dreht sich weniger um Designfragen, als um die Fähigkeit ein Gespür für neue Tätigkeitsfelder oder Produkte zu entwickeln. Das funktioniert am besten im Aufeinandertreffen von Menschen mit unterschiedlichen Lebenserfahrungen. Das Studium zielt damit vorrangig auf Persönlichkeitsentwicklung, um zukünftigen Herausforderungen gut begegnen zu können. Elementar ist außerdem ein früher Praxisbezug: Die Studierenden arbeiten vom ersten Moment mit Unternehmen aus der Region zusammen.
Letztendlich beschäftigen wir uns nicht mit ästhetischem Design, sondern mit der Gestaltung der Zukunft.
Christian Zagel
Angewandte Freizeitwissenschaft
Der Bachelor in Freizeitwissenschaft an der Hochschule Bremen erfordert mehr als der Name vermuten lässt. Absolventen können nach Modulen wie „BWL für Freizeit und Tourismus“ oder „Tourismuspolitik und -planung“ in Eventagenturen, Freizeitparks oder Wellness-Centern arbeiten. Teil des Studiums sind außerdem verpflichtende Praktika und Auslandsaufenthalte.