Gedenken an Hanau und Rechtsextremismus
#SayTheirNames – Rechtsextremismus und Rassismus in Deutschland
Mercedes Kierpacz, Ferhat Unvar, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Sedat Gürbüz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoğlu und Vili Viorel Păun. Am 19.02.20 wurden sie von einem Rassisten erschossen – weil sie anders aussahen.
Über zwei Wochen sind seit dem Jahrestag des Attentats von Hanau vergangen. Am 19.02.2021 fanden in ganz Deutschland Mahnwachen, Demonstrationen und Kundgebungen statt. Auch in München wurde an die Opfer und ihre Angehörigen gedacht. Denn Hanau, so der Aufruf der Veranstalter:innen, ist überall.
RASSISMUS STOPPEN, MENSCHENRECHTE SCHÜTZEN
Seither hat sich das Interesse für das Attentat selbst, aber auch für das Thema Rechtsextremismus und Rassismus in Deutschland wieder gelegt. Dabei kennt das Problem keine Jahrestage, sondern zieht sich wie ein roter Faden durch die Gesellschaft.
RECHTSEXTREMISMUS IN DEUTSCHLAND
Das Bundesamt für Verfassungsschutz schätzt für das Jahr 2019 über 33.000 Rechtsextremist:innen in Deutschland. Davon wiederum sind, laut Statistik, über 13.000 gewaltbereit. Beide Zahlen, sowie die Anzahl rechtsmotivierter Straftaten, sind in den vergangenen Jahren gestiegen.
Zu den Straftaten zählen rechtsterroristische Angriffe wie Brandanschläge auf Asylunterkünfte, Anschläge auf BIPOCs oder Attentate auf Politiker:innen wie den Kassler Regierungschef Walter Lübcke.
Neben den sichtbaren Anschlägen oder den klassischen Skinheads tritt Rechtsextremismus mittlerweile wesentlich subtiler in Erscheinung.
So haben sich rechtsextremistische Radikalisierungsprozesse zunehmend von festen Gruppen und Organisationen ins Internet verlagert.
HANAU IST IMMER
Mehr zum Thema gibt es in unserem Fußnoten- Podcast zu hören. In dieser Folge beschäftigen wir uns einerseits mit dem Gedenken an Hanau und darüber hinaus mit dem Rechtsextremismus- Problem in Deutschland und wie die Prävention dagegen aussieht. Darüber haben wir unter anderem mit Lorenz Blumenthaler von der Amadeu-Antonio-Stiftung und mit Julian Hohner von der LMU gesprochen.
Beteiligt haben sich an dieser Folge:
Moderation: Jaya Mirani, Johanna Felber
Redaktion: Anna O’Conell, Kilian Schröder, Sebastian Bergsteiner
Sendeleitung: Dorothea Wolf
Produktion: Sophia Linnenbrink und Anki Stich