M94.5 Kulturkritik

Out of the blue

/ / Bild: Metropol

Out of the blue
and into the black
They give you this,
but you pay for that
And once you’re gone,
you can never come back
When you’re out of the blue
and into the black


Diese berühmten Zeilen aus dem Song My, My, Hey, Hey (Out of the blue) von Neil Young schallen durch das kleine Café des Metropoltheaters am Ende eines ganz besonderen Abends. Gesungen und gespielt wir der Song von drei Männern auf der kleinen Bühne. Sie wollen sich an diesem Abend verneigen vor dem großartigen Musiker Neil Percival Young. So weit das in eineinhalb Stunden möglich ist, natürlich. Schauspieler und Musiker James Newton und Thomas Schrimm zusammen mit Pianist Andreas Lenz – kurz Newton, Schrimm & Sternberg- schaffen aber genau das in einem kurzweiligen, originellen Abend im Metropoltheater. Mit Musik und Worten führen sie durch einen kleinen Teil von Youngs Geschichte. 

Originell und doch Original

Mit diversen Instrumenten, von der Gitarre bis zum Xylophon, begleitet von Thomas Schrimms rauer Stimme ist “Out of the Blue” keine sture Greatest Hits Wiedergabe:  Von  „Old man“ über „Like a Hurricane“ und natürlich  „Heart of Gold“ verstehen es die drei den Liedern auch eigene Noten zu verleihen und sie zusammen mit den gesprochenen Interludien zu einer wundervollen Gesamtkonstruktion zu verweben. Die Biographie des Künstlers, zwischendurch lebhaft erzählt von James Newton und Thomas Schrimm, ist gespickt mit kleinen Anekdoten und interessanten Geschichten aus dem Leben des Sängers. Und spätestens wenn James Schrimm mal auf der Bühne die Gitarre stimmt mit dem Kommentar, das hätte Neil Young ja auch immer so gemacht, ist der Zuschauer eingenommen von der Performance.

Ein Mann voller Gegensätze

Aber wer ist Neil Young, der „Godfather of Grunge“, eigentlich? Das versuchen Newton, Schrimm & Sternberg auf der Bühne im Laufe des Abend herauszufinden – oder zumindest ein wenig klarer zu machen.  Neil Young ist ein Mann voller Gegensätze, so viel ist gewiss. Einer, der sein Publikum braucht, aber es auch nicht erträgt: „I need a crowd of people, but i can‘t face them day to day.“ Einer, der Musik  entdecken und die Welt verbessern will, der experimentiert. Der den größten Erfolg hat, aber auch mal scheitert. 

Eine Verneigung vor Neil Young

„Out of the Blue“ gibt zwar keinen genauen, gesamten Überblick über Neil Youngs Leben, das kann es aber auch nicht. Newton, Schrimm & Sternberg  schaffen es die große künstlerische Vielfältigkeit, die dieser Mann in die Musik gebracht hat, einzufangen. Hier wird ein Bild in den Köpfen der Zuschauer geschaffen von der beeindruckenden speziellen und verrückten Persona Neil Young.

“Out of the Blue- Eine Verneigung vor Neil Young” ist noch bis Ende Juni im Metropoltheater zu sehen.