M94.5 Filmkritik
Official Secrets
Was, wenn du dich entscheiden müsstest? Deine eigene Sicherheit oder die Möglichkeit tausende von Menschen zu retten? In der Theorie für die meisten eine leichte Entscheidung, aber wie fühlt es sich an, wenn es tatsächlich darauf ankommt. Genau um diesen moralischen Konflikt geht es in dem neuen und auf realen Tatsachen basierenden Drama „Official Secrets“.
Eine wichtige Enthüllung
Katharine Gun arbeitet als Übersetzerin für den britischen Nachrichtendienst GCHQ. Doch als sie dann ein Internes Firmen Memo bekommt, in dem steht, dass sie Nato Abgeordnete abhören sollen, um diese zur Zustimmung des Irak-Krieges zu erpressen, ist sie zwiegespalten. Aus innerem Konflikt heraus, beschafft sie ihrer Freundin eine Kopie des Memos, um es überprüfen zu lassen und so landet es letztendlich auf dem Tisch des Reporters Martin Bright, der es im Observer veröffentlicht. Danach beginnt der Kampf. Für das Recht auf die Wahrheit, die Freiheit von Gun und gegen die Gesetzte des Official Secrets Act, der die Verbreitung von internen Informationen illegal macht.
Nach wahren Begebenheiten
Der Film erzählt die wahre Geschichte einer Whistleblowerin. Die echte Katharine Gun leakte 2003 das wichtige Dokument mit dem Ziel den Irak-Krieg, der dennoch ausbrach, zu verhindern. 2008 erschien ihr Buch über ihre Geschichte und auch an den Arbeiten des Filmes war sie beteiligt. Regisseur Gavin Hood brauchte ein ganzes Jahr für die Recherche und Personen wie den Journalisten Martin Bright zu interviewen, um die Geschichte möglichst nah an der Wahrheit zu halten.
Realitätsnah nacherzählt
Official Secrets fühlt sich sehr real an. Auch wenn durch die bekannten Hauptdarsteller Keira Knightley und Matt Smith einem zwar immer wieder mal bewusst wird, dass es sich um eine nacherzählte Geschichte handelt, wirkt es wie ein direkter Einblick in das Leben und Denken der Personen. Man spürt den Zwiespalt, die Emotionen und die Verzweiflung, durch die die Charaktere gehen. Gleichzeitig wird durch den Einsatz von Mitschnitten realer Szenen von damals die Geschichte mit unserer Wirklichkeit verbunden.
Mit intensiven Dialogszenen
Keira Knightley schafft mit ihrer sehr überzeugenden Darstellung eines britischen Whistleblowers die Spannung über den Ausgang der Gerichtsverhandlung und den Einfluss der Geschehnisse auf ihr Leben bis zum Ende aufrechtzuerhalten. Auch Matt Smith, der Martin Bright spielt, schafft einen beeindruckenden Einblick in den Denkvorgang eines Journalisten, wenn dieser mit solch einer Nachricht konfrontiert wird.
Spannend bis zum Schluss
Ein spannender und aufschlussreicher Film über ein korruptes System und eine Frau, die viel Mut bewiesen hat. Durch die nahe Zusammenarbeit der Schauspieler und der realen Personen, bekommt der Zuschauer einen sehr lebensnahen Einblick in die damaligen Geschehnisse. Ein wirklich spannender Politthriller.