Alben für die Quarantäne #10

Oasis – (What’s The Story) Morning Glory?

/ / Bild: Big Brother Recordings / Indigo

Quarantäne macht wenig Spaß, aber sie ist gerade sehr wichtig. Wenn ihr etwas Sinnvolles gegen die Langweile machen wollt, könnt ihr euch zum Beispiel Zeit für ein Gewerbe nehmen, das gerade seine Existenzgrundlage verliert: Die Kultur- und Musikindustrie. Die M94.5-Musikredaktion präsentiert euch passend dazu ein paar persönliche Lieblingsalben, die ihr unbedingt mal nachgeholt haben solltet…

Womit ich mir in der Quarantäne Zeit vertreibe? Ich tanze (hoffentlich) unbeobachtet zu alten Klassikern durch meine Wohnung und hoffe, dass niemand wegen Ruhestörung die Polizei ruft. Ein Klassiker, der schon immer zu meinen Favoriten gehört hat, ist „Wonderwall“ von Oasis. Klischee? Vielleicht. Aber das Album, aus dem der Song hervorgekommen ist, ist genauso ein kleines Meisterwerk wie der Welthit, den wir alle mitsingen, wenn es spät genug ist. Das Album feiert dieses Jahr im Herbst seinen 25. Geburtstag und zu diesem Anlass, können wir es ruhig nochmal hochleben lassen!

Legenden über Nacht

Die meisten von uns würden unsere Geschwister regelmäßig gerne umbringen. Liam und Noel Gallagher haben diese Energie genutzt und in Musik umgesetzt und bilden das Herzstück der Band. Während Noel den Part des Songwritings übernahm, war Liam hauptsächlich Frontman und Leadsinger. Mit ihrem ersten Album Definetly Maybe von 1994, kamen sie auf den musikalischen Radar. Mit (Whats the Story) Morning Glory? erreichen sie die Spitze. Das Album schoss über Nacht auf Platz 1 der Charts und wird zum viert meistverkauften Album Großbritanniens.

Mit “Roll with it” schicken sie einen Vorreiter für ihr neues Album. Wobei dieser Song den Anderen des Albums nicht das Wasser reichen kann. Er ist zwar absolut catchy, hat eine eingängige Melodie und einen Text zum Mitsingen. Aber dem Song fehlt es an Tiefe und wirkt mehr wie eine oberflächliche Pop Hymne. Auch wenn der Vorreiter schwierig war, so hat der Rest des Albums dafür umso mehr überzeugt.

Oasis 1994: Tony McCarroll, Paul ‘Bonehead’ Arthurs, Noel Gallagher, Liam Gallagher, Paul ‘Guigsy’ McGuigan
Foto: Redferns, Michel Linssen

Eine Symphonie an Gefühlen

Der passende Opener “Hello” beginnt mit den Akkorden von Wonderwall und geht dann durch einen verwaschenen Gitarren-Sound in seine eigene Melodie über. Von dem verträumten Vibe der Wonderwall-Melodie, geht es über in harte E-Gitarren Sounds und eine eher unfreundliche Stimmung. “I don’t feel as if I know you / you take up all my time” ist die erste Zeile und stimmt uns auf die allgemeine Botschaft des Songs ein. In “Hello” geht es um das Verabschieden des Lebens wie man es gekannt hat und einem neuen Abschnitt Hallo zu sagen.

Dazu hat auch ihr Hit Song „Don’t Look Back In Anger“ beigetragen. Der ist der vierte Track des Albums und wird ausnahmsweise von Noel und nicht Liam gesungen. Was diesen Song so besonders macht ist sein Intro. Da hören wir nämlich die Akkorde des weltberühmten Songs „Imagine“ von John Lennon. Noel Gallagher hat zu vielen Gelegenheiten über den Einfluss der Beatles auf sein Songwriting gesprochen. Die Lyrics haben den gleichen ironisch rebellischen Ton, wie sie es schon bei den Pilzköpfen hatten.

„So I start a revolution from by bed“
„cos you said the brains I have went to my head“

Lyrics von “Don´t look back in Anger”

Diese Zeilen stammen nach Aussage von Noel sogar von einer Kassette von John Lennon höchst persönlich. Der hat tatsächlich, zu Zeiten des Vietnamkrieg, eine Revolution vom Bett aus gestartet.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen
Oasis – “Don’t Look Back In Anger”

Der längste Track des Albums ist „Champagne Supernova“ mit einer Laufzeit von sieben Minuten und dreißig Sekunden. Dass die Gallagher Brüder zu dieser Zeit meistens High waren ist kein Geheimnis und spiegelt sich in einigen Songs, wie zum Beispiel “Morning Glory” wider. Bei Champagne Supernova hat man das Gefühl, die Brüder wollten dieses High in eine Melodie verwandeln – Durch leichte Gitarrenklänge, Meeresrauschen, Vogelgezwitscher und Lyriks wie: „Whrere were you while getting high?“

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen
Oasis – “Champagne Supernova”

Der Isolation entfliehen

(What’s the Story) Morning Glory? ist das perfekte Album für die Isolation. Es nimmt uns mit, in eine Zeit, in die wir so gerne mal reinschnuppern würden. Das ganze Album lässt und nostalgisch werden für eine Zeit, die die meisten von uns nicht mehr richtig miterlebt haben. Nehmen wir Quarantäne doch mal als Gelegenheit uns zurück zu lehnen und auch mal nichts zu tun. Zu Oasis’ zweitem Album in den Ohren nachdenklich sein oder doch lieber durch die Wohnung tanzen – mit (What’s the Story) Morning Glory?  ist alles möglich.