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Nachtaktiv

/ / Bild: Jakob Arnu / M94.5

München mal anders

Ob es die sommerliche Hitze ist, die uns wachhält, belastende Gedanken und Probleme, ein zu spät getrunkener Kaffee oder einfach die Lust, mal wieder durchzumachen: Hin und wieder kommt es vor, das wir wach bleiben, wenn andere schlafen. Das heißt aber nicht, dass wir uns tatenlos im Bett rumwälzen müssen. Auch ohne die Einladung zu einer Party lässt sich in der Nacht etwas unternehmen! Was hat München für Nachtschwärmer zu bieten, die keine Lust auf Feiern und Alkohol haben? Fünf Aktivitäten für schlaflose Nächte:

1. Die Sterne beobachten

Es gibt wohl kaum einen Menschen, der es nicht genießt, nachts bei klarem Himmel die Sterne zu beobachten. Der Anblick unseres Kosmos bringt selbst die Sachlichsten unter uns zum Staunen. Wer aber seinen eigenen Augen nicht trauen will, kann natürlich ein Hilfsmittel zurate ziehen: das Teleskop. Zugegeben, nicht jeder hat so ein Sternenfernrohr daheim rumstehen. Aber dafür gibt es ja Sternwarten! Auch in München finden sich natürlich mehrere davon – einige davon sind öffentlich zugänglich, wie etwa die Bayerische Volkssternwarte München oder die Sternwarte des Deutschen Museums.

Hier lässt sich der Sternenhimmel bei klarem Himmel durch professionelle Teleskope beobachten, zudem bieten die Sternwarten Führungen und Vorträge zu Astronomie an. Perfekt für alle, die unseren benachbarten Himmelskörpern mal einen nächtlichen Besuch abstatten wollen.

In der Volkssternwarte München finden Montag bis Freitag Abendführungen (Beginn 21 Uhr) statt, die 1,5 bis 2 Stunden dauern. Bei klarem Himmel gibt es die Möglichkeit zur eigenen Himmelsbeobachtung durch Teleskope. Adresse: Rosenheimer Straße 145h. Eintritt: 6,-€ normal, 4,-€ reduziert.

Im Deutschen Museum finden die Abendführungen (Beginn 21 Uhr) zwar nur Dienstag und Freitag bei gutem Wetter statt, sind dafür aber kostenlos.

2. Spazieren gehen

Der Klassiker unter den Nachtaktiväten: Spazieren gehen. Zahllosen Romanheld*innen durften wir schon beiwohnen, wenn sie durch die schlafenden Straßen ihrer Stadt flanieren und über das Leben nachdenken. Auch München hat in der Nacht einiges zu bieten: leergefegte Einkaufsstraßen, beleuchtete Prachtbauten am Odeonsplatz und in der Prinzregentenstraße, schaurig-schöne Friedhöfe, Stille, wo tagsüber Lärm herrscht. Wer keine Einsamkeit verträgt, kann sich auch Begleitung in Form eines Nachtwächters mit Fackel suchen: Verschiedene Veranstalter bieten nächtliche Stadtführungen durch die Münchner Innenstadt an.

3. Nachttram fahren

Wem ein Nachtspaziergang zu anstrengend ist, der kann sich auch von einer der Nachttrams Münchens durch die Stadt kutschieren lassen. Mein Favorit: Die N27. Die fährt nicht nur direkt bis vor meine Haustür, sondern hat auch eine äußerst schöne Strecke. Sie führt vom Petuelring über den Elisabethplatz nach Schwabing, an den Pinakotheken vorbei direkt in die Innenstadt, über das Sendlinger Tor in die Au und immer weiter an der Isar entlang bis zur Großhesseloher Brücke und wieder zurück. Ein Tipp an alle Romanciers: nehmt ein Notizbuch mit! Besonders am Wochenende trifft sich in den Nachttrams der Querschnitt der Münchner Gesellschaft. Hier werden Geschichten geschrieben, Flirtversuche unternommen, Fremdsprachen gelernt, Pläne zur Revolution geschmieden, kurz: Das ganze Leben spielt sich in der N27 ab. Eine Fahrt in der Nachttram bietet genug Stoff für das Gesamtwerk eine*r angehenden Schriftsteller*in.

4. Nach(/-k)tbaden

Es gibt kaum ein schöneres Gefühl als bei Mondschein baden zu gehen. Wieso also nicht auch mal in der Stadt? München hat das große Glück, einen wunderschönen Gebirgsfluss mitten in seinem Herzen zu haben, sogar die Temperatur ist im Sommer angenehm. Tagsüber ist der Isarstrand stadtweit überfüllt – aber nachts ist man meistens fast allein. Perfekte Bedingungen also für ein Nachtbad! Einfach die Badesachen einpacken (oder nackt reinhüpfen, ist ja dunkel) und die nächtliche Erfrischung genießen.

5. Den Sonnenaufgang ansehen

Wenn sich die Nacht dem Ende zuneigt und die blaue Stunde beginnt, ist es höchste Zeit, einen geeigneten Ort zum Beobachten des Sonnenaufgangs aufzusuchen. Mein Lieblingsort dafür: Der Olympiapark. Vom Olympiaberg oder einem der umliegenden Hügel hat man einen kaiserlichen Blick über die ganze Stadt, bei guter Sicht reicht er bis zu den Alpen. Der perfekte Ort, um sich ein Naturschauspiel anzusehen, das zwar jeden Tag stattfindet, aber einfach nie alt wird: den Sonnenaufgang. Und schon bei den ersten Strahlen des Morgens kann man sehen und hören, wie die Stadt erwacht.