Zum Tod von Dick Dale
Musiker, die kaum einer kennt
Dick Dale? Wisst ihr wer das war? Wahrscheinlich nicht. Aber seinen größten Hit kennt ihr ganz bestimmt. Der amerikanische Musiker hat die Titelmusik zu Pulp Fiction geschrieben. Der Riff wurde sogar von den Black Eyed Peas im Song „Pump It“ übernommen.
Jetzt ist der Musiker im Alter von 81 Jahren in Südkalifornien gestorben. Doch nicht nur der Kopf hinter dieser Titelmelodie ist eher unbekannt. Wir haben recherchiert und so einige unbekannte Komponisten ausfindig gemacht.
Der Klempner mit der blauen Hose
Wer noch mit einem Game Boy aufgewachsen ist, dem kommt dieses Theme bestimmt bekannt vor:
Der Komponist dieses legendären Stückes Videospielgeschichte ist der Japaner Koji Kondo. Der hat schon mit 5 Jahren an der elektronischen Heimorgel gespielt. Während seiner Studienzeit hörte er von einer freien Stelle bei Nintendo. Er nahm die Möglichkeit wahr, bewarb sich auf diese und sollte sie auch bekommen. Anfangs blieben die Möglichkeiten zwar beschränkt, aber mit zunehmend besserer Technik konnte er auch komplexere Stücke in die Games einbringen. Er komponierte unter anderem auch den Soundtrack zu The Legend of Zelda.
Da tanzen die Mäuse auf dem Tisch
Der Komponist dieses beliebten Jingle aus dem Kinderserien-Klassiker Sendung mit der Maus ist Hans Posegga. Er wurde 1917 in Berlin geboren und spielte schon früh Klavier. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte er in Schwabing und fasste als Komponist schnell wieder Fuß in Deutschland. In Schwabing komponierte er auch die Musik zu zahlreichen Filmen und Serien, wie eben die Titelmusik zu der Sendung mit der Maus und die alte Titelmusik zur Kindersendung Löwenzahn. Die wurde zwar nach dem Tod von Peter Lustig geändert, aber allen deutschen 90s-Kids wird er dennoch in Erinnerung bleiben.
Pariser Flair
Man kann gar nicht mehr durch die Innenstadt gehen ohne Dutzende von Straßenmusikanten zu hören, die die Titelmusik aus dem Film Die Fabelhafte Welt der Amelie zum Besten geben. Der Komponist des Stückes heißt Yann Tiersen. Der Franzose wurde 1970 in Brest geboren und spielt seit seinem sechsten Lebensjahr Geige und Klavier. Unter anderem hat er auch die Filmmusik zu Good Bye Lenin geschrieben. Neben seinen Kompositionen für Filme hat Tiersen auch mehrere Alben veröffentlicht. Im Februar diesen Jahres kam sein Neuestes mit dem Titel „All“ heraus. In diesem gelingt es ihm natürliche Klänge, traditionelle bretonische Musik und liebliche Melodien zu verbinden.
Russischer Tanz mit Blöcken
Das Tetris-Theme basiert auf dem russischen Lied Korobeiniki das wiederum auf dem 1861 geschriebenen, gleichnamigen Gedicht von Nikolai Alexejewitsch Nekrassow basiert. Im Lied geht es um ein nächtliches Techtelmechtel zwischen einem Hausierer und einem Mädchen. Warum genau dieses Lied für das Videospiel verwendet wurde, ist uns nicht bekannt.
Viele der Melodien, die uns alltäglich im Kopf herumschwirren, wurden also von Menschen komponiert, die dafür nicht den ganz großen Ruhm geerntet haben. Kompositionen für Filme oder Videospiele bleiben also eine unterbewertete Kunstdisziplin.
Ein Artikel von Alina Butschek.
