Stadt hilft Musiker:innen
Musik auf Münchens Homepage
Die regierenden Münchner Stadtratsfraktionen haben beantragt, lokale Musiker:innen auf der Website der Stadt zu platzieren. Für die von der Corona-Krise geplagten Künstler:innen ist das „ein Tropfen auf dem heißen Stein“
Unter der Federführung des Musikers und Stadtrats Roland Hefter (SPD) hat die Münchner Stadtratsfraktion SPD/Volt mit ihrem Kolalitionspartner Grüne – Rosa Liste einen Antrag gestellt, mit dem sie den durch die Corona-Krise geplagten Musiker:innen helfen möchten. Gemeinsam wollen sie auf muenchen.de, der Website der Landeshauptstadt, eine eigene Rubrik für lokale Musiker:innen schaffen.
Das Konzept
Im M94.5-Interview hat Hefter erklärt, dass muenchen.de eine Facebook-Seite mit über 500.000 Abonnent:innen hat. Daher meint er, dass gute Musiker:innen, die auf YouTube nur wenige Klicks pro Video erhalten, eine deutlich höhere Reichweite bekommen können. Hefters Ziel ist, „dass man die Künstler:innen nicht aus den Augen verliert“. Er macht sich Sorgen, dass nach über einem Jahr Corona viele Musiker:innen vergessen werden. Somit ist der Zweck der Maßnahme vor allem, „dass da nach der Krise die Leute wieder zu den Konzerten kommen“ und Musiker:innen buchen.
Relevant für die Seite sind Musiker:innen und Bands aller Richtungen. Voraussetzung ist lediglich, dass es sich um professionelle Münchner Künstler:innen handelt, die von der Musik leben und zumindest „einigermaßen gute” Videos machen. Die Seite stellt jede Woche ein:e Musiker:in oder Band der Woche vor. Sie werden auf muenchen.de prominent platziert und zusätzlich werden weitere Hintergrundinformationen zu den Künstler:innen aufbereitet. Das gesamte Projekt kann auch auf andere Kunst- und Kulturbereiche mit eigenen Rubriken auf der Website ausgeweitet werden.
Die Situation der Musiker:innen
Gerade in München, wo die Mieten hoch sind, haben es Künstler:innen schwer, sich über Wasser zu halten. Corona verstärkt die Situation nochmal deutlich. So zumindest empfindet es die Münchner Band Peter and the Lost Boys. Ihr Lead Alexander Weindl begrüßt den Antrag zwar, merkt aber auch an, dass dieses Projekt nur „ein Tropfen auf dem heißen Stein” ist, der nicht wirklich zur Besserung der finanziellen Lage beiträgt.
Genauso sieht es auch Stadtrat Hefter. Er meint aber, dass die Stadt nicht wesentlich mehr für die Künstler:innen tun kann. Zwar würde die städtische Website ihre Reichweite erhöhen, finanziell wird den Musiker:innen so aber nur indirekt geholfen. Bei der akuten finanziellen Hilfe von Kunst- und Kulturschaffenden sieht Hefter Bund und Freistaat in der Pflicht.