Hoosh im Interview
Musik als Prozess um sich selbst kennenzulernen
Eine Mischung aus traditionellen HipHop-Elementen, alternativem R’n’B, folkähnlichem Gesang und selbst reflektierten Texte machen den Sound vom sudanesisch-amerikanischen Rapper Hoosh aus. Auf dem Rolling Loud Germany spricht der Künstler im M94.5-Interview über mentale Gesundheit, die Bedeutung von Heimat und über “Disco Pogo”.
Hoosh wurde als jüngster Sohn einer sudanesischen Familie in den Vereinigten Staaten geboren. Als Kind und Jugendlicher ist er viel umgezogen. Er verbrachte den größten Teil seiner Kindheit mit seinen zwei Brüdern und seinen Eltern in Saudi-Arabien und in Qatar, wo er seinen Schulabschluss machte. In den Sommer- und Winterferien besuchte er seine Familie im Sudan, dem Heimatland seiner Eltern. Seit knapp elf Jahren lebt er nun in Miami, USA. Viele Länder, viele Perspektiven, viele Mentalitäten. Genau diese Einflüsse prägen den Rapper und spiegeln sich in seiner Musik wieder.
Where is your home?
Aber genau dieses viele Rumreisen und ständige Umziehen führte zu einer Zerrissenheit, wodurch er sich lange Zeit heimatlos fühlte. Heute ist Miami seine Heimat und die Menschen mit denen er sich umgibt, wie sein Manager oder Videograph, mit denen er seit Langem befreundet ist.
Das viele Umziehen führte dazu, dass er sich immer wieder an neue Umgebungen anpassen musste. Für Hoosh sind dabei zwei Eigenschaften besonders wichtig:
Musik als Selbsttherapie
In seiner Musik verarbeitet er verschiedene Erlebnisse. Momente in denen er verletzt wurde, in denen er sich gegenüber anderen schlecht verhalten hat, aber auch schöne Ereignisse, die er erlebt hat. Die Musik ist für ihn eine Art der Therapie. Bereits als Kind hatte er Probleme mit Depressionen – eine Krankheit, die in seiner Familie vererbt wurde – und Angstzustände. Lange Zeit hatte er nicht verstanden, was mit ihm nicht stimmt und wie er mit diesen Gefühlen umgehen soll.
Als Musiker ist es für ihn daher besonders wichtig, seinen Zuhörer:innen zu zeigen, dass sie nicht alleine sind, sie wichtig sind und gesehen werden. Neben seiner Musik versucht er sich durch gesundes Essen, viel Sport aber auch Tagebuch schreiben mental und körperlich gesund zu halten. Ungeachtet dessen ist er aber auch nicht zu streng mit sich selbst.
Im Gespräch mit Hoosh brannte uns natürlich auch eine wichtige Frage auf der Seele, ob er deutsche Künstler:innen kennt. Darauf haben wir eine überraschende Antwort bekommen: