1 Jahr bei M94.5
Erste Schritte in den Journalismus
An einem Dienstagmorgen in einer Vorlesung hat mir eine Kommilitonin von einem Radiosender für Studierende erzählt. Nach dem Infoabend zwei Tage später, habe ich mich spontan beworben und keine vier Tage später kam der Anruf: „Du bist dabei!“
So war ab da meine Zeit im Tagesteam bei M94.5.
Die ersten Eindrücke
Zwischen dem ersten Mal, als ich von M94.5 hörte und der Fresher’s Night, bei der die Neuen den Sender und alle Mitarbeitenden kennen lernten, verlief gerade mal so eine Woche. Die Eindrücke kamen etwas geballt und ich weiß noch sehr gut, wie surreal es sich für mich angefühlt hat. Doch die gute Nachricht ist, dass es jedem so ergeht und man nicht allein ist. Das wurde mir spätestens in der darauffolgenden Woche an meinem ersten Tagesteamtag bewusst.
Nach der ersten Morgenkonferenz, in der jede*r Themen für die tägliche Magazinsendung, die Hörbar, vorschlägt, wurden uns unsere ersten Aufgaben zusammen mit einem*r schon erfahrenen Reporter*in zugeteilt. Mein erster Einsatz war eine Pressekonferenz zur Kunstaustellung „Stroke Art Festival“ in der ich die Möglichkeit hatte, mit nationalen und internationalen Künstlern*innen und Veranstaltern*innen zu reden.
Zurück im Sender zeigte man mir zum ersten Mal wie man Interview-Töne schneidet und wie ein Skript fürs Radio entsteht. Mein erster Gedanke war damals, dass ich das niemals lernen könnte und schon gar nicht unter Stress. Denn keine sechs Stunden nach der Morgenkonferenz wurde ich auch schon gefragt, ob ich mit der Moderation on Air über die Kunstaustellung reden möchte. Die Aufregung war groß, aber es fühlte sich irgendwie richtig an. Es machte unglaublich viel Spaß und ich erinnere mich auch heute noch sehr gerne an mein erstes Studiogespräch.
Vielseitige Möglichkeiten
Doch nach einem Tag im Sender hat man definitiv nicht alles schon erlebt. Mithilfe des Grund- und Technikkurses lernt man die wichtigsten Grundbausteine für die weitere Arbeit, die dort praxisnah gefestigt werden. Das „selber machen“ steht hier im Ausbildungssender an erster Stelle. Deshalb ist vor allem das unmittelbare Feedback nach einer Sendung, Podcast etc. wichtig, um sich konstant zu verbessern. Dieses Feedback kann man sich auch von Menschen mit langjähriger Erfahrung holen: Der Sender bietet regelmäßig Kurse, die von Experten geleitet werden und über ein bestimmtes Thema, wie z.B. Social-Media, Online-Artikel schreiben oder authentisches Moderieren, ihren Input beisteuern.
Die Themen, die ich bearbeiten und fürs Radio aufbereiten durfte, waren sehr vielfältig: verschiedene Bands kamen ins Studio, weitere Gespräche mit Künstler*innen und die unterschiedlichsten Interviewpartner*innen, wie z.B. Professor*innen, Politiker*innen, Wissenschaftler*innen oder auch der Zoodirektor aus dem Tierpark Hellabrunn. Besonders interessant fand ich die Gestaltung eines Portraits über die Sportlerin Mareike Vervoort, die Sterbehilfe in Anspruch nahm. Hier lag die Herausforderung, die Persönlichkeit so objektiv wie möglich dazustellen und keine persönliche Meinung zum Thema „Sterbehilfe” mit einfließen zu lassen.
Außer die Produktion von Radiobeiträgen, durfte ich auch andere Bereiche des Senders kennenlernen, z.B. wie man einen Podcast produziert. Als ich mich mit dem Sprechen on Air sicherer gefühlt habe, traute ich mich an meine erste Teststecke. Hier lernt man alles, was wichtig für eine gute Moderation ist. Wer sich dann sicherfühlt, kann dann als „echte*r“ Moderator*in in anderen Sendungen des Radios arbeiten, wie z.B. der Hörbar, der Unterhaltungssendung oder einer Kultursendung.
Eine neue Rolle im Tagesteam
Nachdem im ersten Semester die Grundlagen im Radiosender erlernt wurden, sollen diese im zweiten Semester vertieft werden. Dies geschieht auch schon, wenn die neuen Fresher*innen kommen. Nun findet man sich selbst in der Rolle als “Mentor*in”, in der man das eigene Wissen an die Neuen weitergibt. Obwohl man viel eigenständig und selbstständig macht, ist auch die Zusammenarbeit untereinander sehr wichtig. Durch diesen regelmäßigen und intensiven Austausch in einer gemeinsamen Sache bilden sich auch Freundschaften, die auch außerhalb des Senders bestehen.
Doch was kommt nach dem Tagesteam?
Ehe man sich versieht, sind auch schon die zwei Semester im Tagesteam vorbei. Doch die Eindrücke von der Arbeit im Sender bleiben. Vor allem das Gefühl, etwas Eigenes kreiert zu haben, was auch stressig oder aufwendig sein kann. Aber durch diese Momente kann man wachsen und bekommt außerdem so einen authentischen Einblick in den Radiobetrieb.
Wer nach seiner Ausbildung bleiben möchte, kann seine Fähigkeiten und Kenntnisse weiterhin in einem oder mehreren Ressorts (Musik, Unterhaltung, Kultur, Event, Sport, Politik, Wissen, Nachrichten oder Digital) ausüben. Außerdem besteht auch die Möglichkeit auch selbst mal ein Tagesteam oder ein Ressort zu leiten oder sich im TV Bereich auszutoben.
Obwohl ich vor M94.5 noch keine journalistischen Erfahrungen hatte, kann ich es mir, durch meine Eindrücke im Sender, auch in Zukunft vorstellen. Da auch viele nach ihrer Zeit bei M94.5 ein Praktikum beim BR, dem ZDF oder der Süddeutschen Zeitung absolvieren, machen viele ehemalige M94.5-ler*innen den Journalismus zu ihrem Beruf.
Natürlich könnte ich jeden einzelnen Tag, den ich im Sender verbracht habe, wiedergeben. An jedem Tagesteamtag lernte ich ein Stückchen besser zu werden und meine eigene Arbeitsweise kennenzulernen und zu verbessern. Doch schlussendlich kann ich nur eines sagen: macht eure eigenen Erfahrungen im Sender und nutzt die Chance! Vor allem habt ihr die wertvolle Möglichkeit, euch journalistisch zu entfalten, neben dem Studium praktisch zu arbeiten und euer eigenes Netzwerk aufzubauen. Zum Glück hat mir meine Kommilitonin an jenem Dienstagmorgen von M94.5 erzählt!
Wenn ihr jetzt auch Lust habt, eure ersten Schritte im Journalismus zu gehen, dann bewerbt euch bei uns. Alle Infos findet ihr hier: https://www.m945.de/video/mach-radio-und-noch-viel-mehr/