Filmklassiker der Woche

Little Shop of Horrors (1986)

/ / Foto: Screenshot/ Youtube

Eine kleine, harmlose Pflanze, die einen unstillbaren Hunger nach Blut hat – Menschenblut. Audrey ll, benannt nach seinem Schwarm, ist dem trotteligen Seymour zufällig in die Hände gefallen, und wächst ihm wortwörtlich langsam mit ihrer Mordlust über den Kopf.

Coming of Age – mit menschenfressenden Alien-Pflanzen

In Little Shop of Horrors sieht man Seymour Krelbourn (Rick Moranis) dabei zu, wie er dank Audrey ll auf der Erfolgsleiter nach oben steigt. Immer mehr Menschen wollen die außergewöhnliche Pflanze bestaunen und kaufen ganz nebenbei im Blumenladen Mushnik’s, in dem Seymour arbeitet, zahlreiche Blumen. Das Geschäft boomt und bald sind Seymour, seine inzwischen beträchtlich gewachsene – das liegt an ihrer blutigen Speisevorliebe – Audrey ll, und der kleine, heruntergekommene Blumenladen berühmt.

Sein Schwarm Audrey (Ellen Greene), die auch gleichzeitig seine Kollegin bei Mr. Mushnik (Vincent Gardenia) arbeitet, löst sich langsam von ihrem missbräuchlichen Sadisten-Zahnarzt Liebhaber (Steve Martin) und wendet sich Seymour zu. Doch seine Pflanze wird immer hungriger und verlangt bald nach mehr als nur ein paar Tropfen Blut von ihm – Menschenfleisch. Durch einen Zufall fällt Seymour eine Leiche in die Hände und er verfüttert ihn an Audrey ll. Aber Audrey ll gibt sich nicht damit zufrieden, sie will mehr, viel mehr. Die Weltherrschaft, mit vielen kleinen Ablegern. Und das gelingt ihr auch fast, allerdings nur im Originalschnitt (definitiv einen Blick wert!). Für die Kinos wurde ein Happy End produziert, nachdem das Ende, das dem Musical nachempfunden wurde, vernichtende Kritiken erhalten hat.

Ein Bop nach dem Anderen

Wenn man den Namen Alan Menkenbei einer Produktion liest, kann man sich sicher sein, dass die Musik ausgezeichnet ist. Beim Little Shop of Horrors ist es nicht anders. Ursprünglich für ein Off-Off Broadway Musical produziert, werden Menkens Songs zum Riesenerfolg – und bedeuten für ihn auch mitunter den Beginn seiner glänzenden Karriere. Ob nun Dentist, Somewhere That’s Green oder Downtown, alle Songs gehen ins Ohr, reißen mit ihrer 1960er Ästhetik, die sich durchs ganze Musical zieht, mit.

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Einer der Ohrwürmer des Films: Downtown der Band Skid Row

Die große, böse Pflanze

Mitte der 1980er war es undenkbar, Audrey ll zu animieren. Also mussten semi-realistische Puppen hergestellt werden, die teilweise mechanisch und per Hand gesteuert wurden, um die Pflanzenmutter möglichst lebendig darzustellen. Teilweise wurden fast 40 Puppenspieler benötigt, um sie zu lenken. Noch dazu waren die Bewegungen von Audrey ll nicht schnell genug, um organisch zu wirken, also mussten Puppenspieler, Schauspieler und Kameras synchron in langsamer Geschwindigkeit agieren, damit hinterher die Aufnahmen beschleunigt abgespielt werden konnten.

Seymour und Audrey ll / Foto: Screenshot/ YouTube

Abwechslungsreiche Kameraführung

Durch das im Studio gebaute Downtown-Set ergeben sich viele interessante Kamerawinkel, die Kameraführung ist ruhig und oft auf Details konzentriert, es gibt viele Shots, die auf die Füße gerichtet sind. Außerdem gibt es einige Perspektivwechsel, zum Beispiel wirkt es einmal so, als würde man von Audrey ll’s Position aus sehen. Generell wird ein bühnenhaftes Gefühl entwickelt, sodass der Film wie eine erweiterte, größer ausgeschmückte Version des Bühnenmusicals wirkt.

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Der Trailer zum beliebten Klassiker.

„This is between me and the vegetable! “

Urkomische Dialoge, mitreißende Musik, hervorragende Kameraarbeit, eine überzeichnende Absurdität und zwei Väter des modernen Puppenspiels (Frank Oz und Martin P. Robertson). All das hat der Horrorkomödie im Musical-Format zwei Oscars und zwei Golden Globes eingebracht. Und Little Shop of Horrors ist in die Geschichte eingegangen, als einer der beliebtesten Filme der 1980er.