Lerntipps für Studierende

Lernen will gelernt sein

/ / Foto: Lina Kempenich

Lernen, Lernen, Lernen: für viele Studenten ist gerade Prüfungszeit. Also wird’s langsam Zeit, sich endlich mal aufzuraffen und den ganzen Stoff vom letzten Semester irgendwie in ein oder zwei Wochen durchzukriegen, um dann irgendwie die Klausur zu bestehen. Das kann manchmal ganz schön öde werden, vor allem wenn man viel auswendig lernen muss – deshalb hier ein paar Tipps wie man das Ganze etwas erleichtern kann.

Strukturen auflockern

Die guten alten Mind Maps – was in der Schulzeit mindestens einmal die Woche Hausaufgabe war, wird im Studium irgendwie gar nicht mehr benutzt. Und dabei sind Mind Maps richtig effektiv beim Lernen. Man malt einfach Themen strukturiert und baumähnlich auf – je weiter die Themen aufgeschlüsselt werden, desto verästelter wird die Mind Map. Das macht tausendmal mehr Spaß als den Stoff einfach runterzuschreiben und wenn man etwas vergisst, kann man es einfacher ergänzen. Kleiner Tipp: das hilft auch, wenn man während der Klausur einen Blackout hat. Ein kurzes Brainstorming mit einer Mind Map löst die Blockade ziemlich schnell.

Wer keinen Bock aufs Malen hat, der kann seine Zusammenfassungen einfach mal unter neuen Gesichtspunkten ordnen. Allein während man sich überlegt, wie man die Themen am besten umstrukturiert, lernt man unterbewusst den Stoff.

Viele Leute verwenden beim Auswendiglernen auch gerne Akronyme – dabei nimmt man einfach von verschiedenen zusammengehörenden Wörtern die Anfangsbuchstaben und bildet daraus entweder Merksätze oder neue Wörter. Das beste Beispiel dafür ist wahrscheinlich der Satz um sich die Reihenfolge der Planeten zu merken: „Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unseren Nachthimmel.“ (für: Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun).

Selbstgespräche sind auch eine Lösung

Wer sowieso am besten auditiv lernt und den Stoff immer wieder vor sich hin murmeln muss, der kann das auch aufnehmen und sich dann wieder anhören. Das geht ganz einfach mit jedem Smartphone. Die Aufnahmen müsst ihr dann nicht einmal aktiv anhören, sondern eher nebenbei laufen lassen. Besonders gut bleibt der Stoff in Erinnerung, wenn die Töne zwischen fünf und zwanzig Minuten lang sind und man sie kurz vor dem Einschlafen oder kurz nach dem Aufstehen anhört.

Gedächtnispalast

Ihr wollt ein Gedächtnis wie Sherlock Holmes haben? Dann versucht vielleicht mal die sogenannte Loci-Methode. Was manchmal auch „Gedankenpalast“ genannt wird, ist eine der effektivsten und kreativsten Methoden zum Erinnern von Fakten. Dabei stellt man sich einen bekannten Ort oder einen vertrauten Weg vor (zum Beispiel den Weg zur Uni) und verknüpft bestimmte Stationen mit Inhalten oder Dingen. Dann geht man den Weg Station für Station ab und erinnert sich so Stück für Stück an die Fakten. Hierbei gilt: je absurder die Bilder, desto besser kann man sie sich merken. Wem das zu aufwändig ist, der kann auch einfach einzelne Wörter mit Eselsbrücken versehen. Das hilft vor allem beim Vokabellernen. Auch bei dieser Methode sind abwegige Schlüsselwörter am effektivsten.

Digitale Karteikarten

Sich gegenseitig abzufragen ist für viele am hilfreichsten. Wer aber nicht die Zeit hat, sich mit jemandem zu treffen, der kann auch einfach sein eigenes Quiz erstellen. Das geht entweder ganz oldschool mit Karteikarten oder auch wieder mit speziellen Apps oder Online-Datenbanken. Manchmal kann man die auch mit Freunden teilen und jeder kann dann auf die Fragen der anderen zugreifen. Wer richtig viel Zeit und Lust hat, der kann sich auch ein Quiz in Form von Lückentexten erstellen. Das geht vor allem mit digitalen Skripten ganz gut und hat wieder den Effekt, dass man während des Erstellens eigentlich am meisten lernt.

Produktive Musik

Obwohl Geschmäcker natürlich verschieden sind, eignet sich Klassik zum Lernen ganz gut. Ist euch zu altbacken? Dann versucht es doch mal mit binauralen Sounds ausprobieren. Binaurale Sounds sind eine akustische Täuschung, bei der man zwei Töne mit unterschiedlichen Frequenzen hört. Wenn man diese Sounds über beide Ohren (am besten mit Kopfhörern) wahrnimmt, sollen die Töne zu Entspannung, Schlaf und eben Konzentration führen. Auf YouTube findet man hunderte dieser Videos, die vermeintliche Kreativhöchstleistungen versprechen und sich eher nach Esoterik-Entspannungstrip als nach Lernmarathon anhören. Wir haben es für euch mal getestet und für einen Vokabeltest mit binauralen Beats gelernt:

Vokabeln Lernen mit binauralen Sounds