
Kommentar
Korruption, Ausbeutung und politische Machenschaften: Warum wir die UFC boykottieren sollten
Die UFC ist die mächtigste MMA-Organisation der Welt – doch hinter den spektakulären Kämpfen steckt ein System aus Knebelverträgen, Machtmissbrauch und fragwürdigen politischen Verstrickungen. Von unfairen Löhnen bis hin zur Duldung von Gewaltverbrechen: Die Liga setzt Profit über Moral. Warum es Zeit ist, die UFC zu boykottieren – Ein Kommentar von Sebastian Huber:
Die UFC hat Mixed Martial Arts aus der Nische geholt, zu einem globalen Phänomen gemacht und einige der bekanntesten Kämpfer, wie Conor McGregor oder Khabib Nurmagomedov hervorgebracht. Millionen von Fans fiebern mit, wenn es um Titel, Prestige und spektakuläre Knockouts geht. Doch hinter der Fassade eines modernen Sportimperiums steckt eine Organisation, die ihre Kämpfer ausbeutet, fragwürdige Geschäfts- und Personalentscheidungen trifft und sich zunehmend politisch positioniert.
Wer sich damit genauer auseinandersetzt, erkennt aber schnell ein System, das nicht nur den Sport in den Mittelpunkt stellt, sondern auch Macht, Geld und Einfluss skrupellos zu seinem Vorteil nutzt.
Knebelverträge und Machtmissbrauch
Die UFC hält ihre Athleten in einem ungleichen System gefangen. Denn Kämpfer werden mit langfristigen, unfairen Verträgen gebunden, die ihnen kaum eine Chance lassen, woanders bessere Konditionen auszuhandeln. Wer sich gegen die Organisation stellt oder gar öffentlich Kritik äußert, riskiert seine Karriere.
Ein bekanntes Beispiel ist Francis Ngannou. Der frühere Schwergewichtschampion wollte mehr Freiheit in seinen Verträgen und bessere Bedingungen für Kämpfer aushandeln. Die UFC weigerte sich – und als er seinen Vertrag nicht verlängern wollte, wurde er seinen Titel los und die Liga stellte ihn als Feigling dar. Dabei wollte Ngannou nur das, was in anderen Sportarten längst Standard ist: faire Bezahlung und Mitspracherecht.
Es ist auch kein Zufall, dass viele Top-Stars nur deshalb hohe Summen verdienen, weil sie selbst ihren Marktwert durch externe Deals steigern – nicht, weil die UFC fair entlohnt. Im Gegensatz zu anderen großen Sportligen gibt es keine Gewerkschaft, keine Tarifverträge, keine echte Mitbestimmung. Die UFC hält das Monopol – und missbraucht es nach Belieben.
Korruption und moralische Verkommenheit an der Spitze
Dana White, das Gesicht und der Boss der UFC, ist das Paradebeispiel für die toxische Kultur dieser Organisation. Er wurde Anfang 2023 dabei gefilmt, wie er seine Frau schlug – und hatte nach einer öffentlichen Entschuldigung keinerlei Konsequenzen zu befürchten. In jedem anderen professionellen Sportverband wäre so etwas ein Skandal, doch in der UFC bleibt alles beim Alten. White nutzt seine Macht nicht, um den Sport zu verbessern, sondern um seine eigenen Interessen zu schützen. Kämpfer, die sich problematisch verhalten oder gar kriminell auffallen, werden nicht etwa bestraft – sondern oft noch promotet, solange sie profitabel sind.
Conor McGregor zum Beispiel. Einer der größten Stars der Liga. Mehrfach wegen Gewaltverbrechen angeklagt, unter anderem wegen eines schweren Angriffs in einer Bar. Konsequenzen? Keine. Solange er Geld bringt, darf er tun, was er will. Oder Jon Jones. Ein herausragender Kämpfer, aber auch ein Wiederholungstäter. Doping, Fahrerflucht, häusliche Gewalt. Trotzdem immer wieder zurück im Käfig. Die Botschaft ist klar: Wer Profit bringt, bekommt immer eine zweite Chance.
Dana Whites Fans mögen ihn für seine „Ehrlichkeit“ feiern – in Wahrheit ist er ein Symbol für Vetternwirtschaft, Selbstherrlichkeit und moralischen Verfall.
Die politisch fragwürdige Nähe zu rechten Kreisen
Die UFC ist längst mehr als nur ein Sportunternehmen – sie ist ein politisches Statement. White hat sich in den letzten Jahren offen als Unterstützer von Donald Trump positioniert, tritt bei seinen Wahlkampfveranstaltungen auf und macht keinen Hehl aus seiner Sympathie für eine reaktionäre, nationalistische Politik. Kämpfer, die sich politisch ähnlich äußern, werden hofiert, während kritische Stimmen ignoriert oder klein gehalten werden.
Der Sport, der einst als ultimative Form des fairen Wettbewerbs galt, wird zunehmend von einer Ideologie durchzogen, die mit Fairness, Respekt und Offenheit nichts zu tun hat. Wer die UFC finanziell unterstützt, unterstützt damit auch diese Ideologie – ob bewusst oder nicht.
Wegsehen ist keine Option
Die UFC ist ein milliardenschweres Machtinstrument, das von Gier, Unterdrückung und fragwürdiger Ideologie durchzogen ist. Wer die Kämpfe schaut und für Pay-Per-Views bezahlt, finanziert nicht nur sportlichen Wettbewerb – sondern unterstützt auch eine Struktur, die Kämpfer ausbeutet, Skandale deckt und sich politisch in eine gefährliche Richtung bewegt. Solange Fans und Sponsoren diesen Missstand nicht konsequent hinterfragen, wird sich nichts ändern.
Die UFC hat ein Monopol. Doch ohne Zuschauer hat sie keine Macht. Es gibt Alternativen. Andere Ligen, andere Kämpfe – ohne diese Skandale Ein Boykott der UFC ist nicht nur eine Entscheidung für Fairness und Sportlichkeit, sondern auch eine gegen Korruption, Machtmissbrauch und politische Manipulation.
Es ist Zeit, ein Zeichen zu setzen!