Kaffee

Der Wachmacher der Nation  

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Das Passwort für einen erfolgreichen Morgen heißt: Kaffee. Im Schnitt trinken die Deutschen zwei Tassen am Tag. Doch woher stammt das koffeinhaltige Heißgetränk und wie wurde es zum Kulturgetränk Nummer eins? 

Steckbrief: Kaffee  

Name: „Kaffee“ (arabisch „Kahwe“ oder „Qahwa“ – Lebenskraft oder Stärke)  

Geboren: ca. 1530   

Herkunft: Äthiopien (Afrika) 

Eigenschaften: stark, schwarz und belebend

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Kaffee – “ein Geschenk Gottes”  

Einer Legende nach hat ein Hirtenjunge bemerkt, dass seine Ziegen lebhafter waren, nachdem sie eine bestimmte Sorte von Beeren gegessen hatten: die Kaffeekirschen. In der folgenden Zeit haben sich Mönche intensiv mit der Pflanze befasst. Diese fanden den Geschmack zunächst allerdings zu bitter, weshalb sie die Beeren ins Feuer warfen. Ein für sie “göttlicher Duft” habe sich daraufhin ausgebreitet und durch Zufall fand so die erste Kaffeeröstung der Welt statt. Aus den Bohnen bereiteten die Mönche dann einen Aufguss zu, der sie wacher und lebhafter werden ließ. Kaffee wurde deshalb als Geschenk Gottes gesehen.  

10 Fakten über Kaffee  

  1. Weltweit werden über 500 Millionen Tassen Kaffee pro Jahr getrunken 
  1. Kaffee ist das zweitwichtigste Handelsgut der Welt 
  1. Kaffee wird in über 80 verschiedenen Ländern angebaut  
  1. Je heller die Kaffeebohne ist, desto höher ist der Koffeingehalt  
  1. Es gibt über 60 verschiedene Kaffeesorten, für den Konsum relevant sind allerdings nur zwei (Arabica und Rubusta)  
  1. 169 Liter Kaffee trinkt eine Person in Deutschland pro Jahr – mehr als Wasser oder Bier  
  1. Kaffee wirkt schmerzlindernd  
  1. Brasilien produziert rund ein Drittel des gesamten Kaffees  
  1. Kaffee ist eine Frucht 
  1. Kaffee reduziert den Hunger  

Deutschland und seine Kaffeekultur 

Nach Beginn der Industrialisierung etablierte sich Kaffee zunehmend in der Bevölkerung.  Der reichen Bevölkerung diente das koffeinhaltige Getränk vorrangig als Genussmittel. Ärmere Bevölkerungsschichten hingegen nutzten es als Nahrungsmittel, um leistungsfähiger zu werden. Im 17. und 18. Jahrhundert etablierten sich dann auch in Deutschland zunehmend sogenannte “Kaffeehäuser” als Treffpunkte für Kultur und Kunst. Populär wurde das Heißgetränk in Deutschland aber erst nach dem 2. Weltkrieg: Kaffee symbolisierte den Wiederaufbau und das Wirtschaftswunder

Bild: shutterstock / RikoBest – Geschichte des Kaffees

Kaffee als Wirtschaftsfaktor 

Mehr als 25 Millionen Menschen arbeiten weltweit in der Kaffeeindustrie. Vor allem Entwicklungs- und Schwellenländer nahe dem Äquator bauen die Kaffeepflanze an, allen voran Brasilien, Vietnam, Indonesien und Kolumbien. Der Anbau bringt allerdings auch viele Nachteile mit sich. Neben schlechten Arbeitsbedingungen, enormen Wasserverbrauch und stark schwankenden Absatzpreisen ist auch die übermäßige Rodung ein großes Problem.  

Hier setzt die Fair-Trade-Initiative an. Sie schützt kleine Kaffeebauern vor Ausbeutung und ungerechter Plantagenarbeit. Außerdem kontrollieren sie den gesamten Handelsweg und setzt Maßstäbe für fairen Handel.   

Bild: Shutterstock / Somchai_Stock – Ernte der Kaffeefrucht

Wie gesund ist Kaffee?  

Zahlreiche Studien der vergangenen Jahre haben sich mit den positiven und negativen Auswirkungen von Kaffeekonsum beschäftigt – zum Beispiel mit dem Effekt für die menschliche Gesundheit.

“Kaffee kann das Risiko für Typ-zwei-Diabetes, Herzkreislauferkrankungen und Morbus Parkinson senken. Kaffeekonsum wirkt sich außerdem sehr positiv auf unsere Lebergesundheit aus und reduzierzt das Risiko für Gallensteine und Demenz.”

Susann-C. Ruprecht, Ernährenswisssenschaftlerin am Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke

Dem koffeeinhaltigen Wachmacher wird allerdings zugleich eine wasserentziehnde Wirkung nachgesagt, was angeblich zur Dehydration des Körpers beiträgt.

“Dieser Mythos stimmt so nicht mehr. Das im Kaffee enthaltene Koffein steigert zwar kurzfristig die Wasserausscheidung, aber wir haben ja meistens einen regelmäßigen Kaffeekonsum, sodass ein Gewöhnungseffekt eintritt.

Susann-C. Ruprecht, Ernährenswisssenschaftlerin am Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke

Das häufig zum Kaffee servierte Glas Wasser soll lediglich den Geschmack neutralisieren, um in den vollen Genus zu kommen. Allerdings kann Koffein auch toxisch wirken, was dann zu Herzrythmusstörungen oder Kurzatmigkeit führen kann. Bis zu 400 Milligramm Koffeein täglich sind allerdings gesundheitlich völlig unbedenklich.

Bild: Shutterstock / Black Salmon – Kaffee und Gesundheit

Was darf es sein? Cappuccino, Flat White, Latte Macchiato oder Americano   

Was mit dem einfachen Filterkaffee begonnen hat, entwickelte sich zu einem großen Angebot mit ganz verschiedenen Zubereitungsweisen und Kaffeearten. Die Gründe für die hohe Beliebtheit:

“Kaffee ist ganz tief in der Gesellschaft verankert, in Redewendungen und natürlich als Getränk. Für die einen ist Kaffee ein Ruhepol, für andere der Energielieferant. Außerdem ist Kaffee ein Ritual am Morgen auf dem Weg zur Uni oder zum Arbeitsplatz. Kaffee erfüllt also ganz unterschiedliche Bedürfnisse und das macht ihn gerade so beliebt.”

Holger Preibisch, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Kaffeeverband e.V

Weil es immer mehr Kaffeevollautomaten für zuhause gibt, geht der Trend inzwischen immer mehr zu einer “convenience Zubereitung”, sodass das Getränk mit einem Knopfdruck fertig ist. Cappuccino und Co. liegen hier ganz vorne im Rennen.