Plastikfrei leben
Jutebeutel statt Plastiktüten
Sechs Kilo Plastik im Magen eines Wals: Tüten, Becher, Flaschen und sogar Sandalen. Diese Nachricht von gestern führt einem noch einmal die Auswirkungen unserer heutigen Wegwerfgesellschaft vor Augen. Auch wenn der Wal weit weg in Indonesien an Land gespült wurde, existiert das Problem auch bei uns. 32% der jährlich verwendeten Plastikverpackungen landen später in unserer Umwelt. Aber was kann man dagegen tun?
Nachdem die Politik in der umfassenden Problemlösung der Plastikvermüllung sehr langsam reagiert, liegt es an den Konsumenten eine Veränderung zu bewirken.
Charlotte Schüler, eine Bloggerin aus München begann vor fünf Jahren ihr Leben zu verändern und hat es inzwischen geschafft, seit drei Jahren plastikfrei zu leben. Kontaktlinsen sind ihre einzige Ausnahme. Charlottes erster Schritt zu dieser Entscheidung: Einer wiederverwendbare Trinkflasche, die sie seitdem immer dabei hat.
Tipps für ein Leben ohne Plastik
Erster Tipp von Charlotte zum Anfangen: Zunächst einmal seinen eigenen Mülleimer anzuschauen und analysieren, wo die größte Müllquelle liegt. Weiter geht es mit kleinen einfachen Veränderungen, die für jeden nicht so schwer zu meistern sind. Ein Jutebeutel oder ein Korb statt Plastiktüten, Aluminium-Brotzeitboxen statt Plastikdosen und Stückseife statt der aus Plastikbehältern sind nur ein paar Beispiele für einfache Möglichkeiten, welche den Plastikmüll des Alltages reduzieren.
Finanzieller Aufwand?
Das hört sich zunächst finanziell sehr aufwändig an, ist aber auf lange Sicht nachhaltiger und in vielen Fällen auch günstiger. Die Münchnerin Marianja Santana-Nürnberger, die zum Großteil plastikfrei lebt, weist auch darauf hin, dass viele Dinge, die man kaufen kann, auch einfach selbst gemacht werden können. Dazu findet man viele Videos im Internet, wie beispielsweise zu selbstgemachten Spülmaschinen-Tabs.
Plastikfrei in München leben
Wer jetzt denkt: „Spätestens im Supermarkt kann ich Plastik nicht vermeiden.“, hat falsch gedacht. In München gibt es die Alternative, in der Schellingstraße oder in der Schloßstraße in Haidhausen, in verpackungsfreien Läden einzukaufen. Oder man geht oldschool auf Wochenmärkte und kauft dort sein Obst und Gemüse. Mit diesen Entscheidungen kann man den Plastikmüll, der in München pro Jahr ca. 8000 Tonnen beträgt, drastisch vermindern.
Nicht nur gut für die Umwelt
Gleichzeitig hat der Verzicht auf Plastik positive Auswirkungen auf einen selbst. Der Verzicht auf Plastik führt dazu, dass man weniger Fertigprodukte und Süßigkeiten zu sich nimmt und damit gesünder lebt. Dazu gibt es einem ein gutes Gefühl sich für die Umwelt einzusetzen. Zudem zeigen die Beispiele, unterstützt durch die Meinungen unserer Expertinnen, dass einzelne Schritte gar nicht so schwer sind, wie man denkt. Man muss einfach nur damit anfangen.