Jolle und Wurms im Interview
Macht Musik, das Leben ist zu kurz!
Die Hamburger Songwriter:innen Jolle und Wurms singen in ihrer neuen Single ‘laster’ von Überforderung und dem Drang nach mehr. Im Interview erzählt uns Jolle, was sie antreibt, wo ihre Reise noch hingehen soll und was sie mit ganz viel Zeit anfangen würde.
Jolle und Bastian Wurms sehnen sich beide danach, etwas künstlerisches zu erschaffen – gleichzeitig fehlt ihnen die Zeit und das Geld dafür. Innerhalb nur eines Abends haben die beiden Hamburger:innen deswegen einen Song produziert. In diesem erzählen sie mit Feingefühl von einem inneren Sehnen, das vielen Kreativen bekannt vorkommen wird.
Musik ohne Zeit und Geld
Beide machen Musik nicht hauptberuflich: Bastian Wurms ist Tattoo-Artist. In der Szene ist er für seine unverkennbare Motive bekannt. Jolle arbeitet eigentlich im Marketing, nebenbei ist sie auch künstlerisch tätig. Trotzdem finden sie zwischen allem anderen Zeit für die Musik. Im vergangenen Jahr waren beide sehr produktiv: Wurms stellte 2023 seine erste EP 25 fertig, Jolle veröffentlichte ihre erste EP diffus. Beide lassen auch weiterhin nicht locker: Jolle plant für dieses Frühjahr bereits die nächste EP, und am 01.03. erschien Wurms’ neue Single: ‘rausch’.
Getrieben von der eigenen Kreativität
Hätte Jolle mehr Zeit, gäbe es viele Dinge, die sie machen würde: “Man hat so viele Möglichkeiten und man will das am liebsten alles gleichzeitig machen”. Die Sängerin fühlt sich “getrieben von der eigenen Kreativität”. In ‘laster’ kommt dieses Gefühl bei den Zuhörenden an. Der Song schafft dies mithilfe melancholischer Lyrics, die sich über einen treibenden Beat legen:
Überforderung einer Generation
Die Texte der beiden Hamburger:innen sprechen aus eigener Erfahrung, sie wirken ehrlich und persönlich. Für Jolle ist der im Song beschriebene Leistungsdruck aber nicht nur ein individuelles, sondern ein Generationenproblem:
Sie selbst könne sich nur schwer davon abschirmen, gibt Jolle zu. Ihr Song ‘laster’ helfe ihr dabei, damit zurecht zu kommen. Im Gespräch wirkt die Hamburgerin inspirierend. Sie ist wie in ihren Songs: ehrlich und emotional nahbar. Wir können uns von ihr ermutigen lassen, uns mehr Zeit für die Dinge zu nehmen, die uns wichtig sind: “Macht Musik”, sagt sie, “macht, was ihr wollt, das Leben ist zu kurz”.