Cradle to Cradle

Ist unsere Zukunft Müll?

/ / Bild: NZ3/Shutterstock

2019 hat allein Deutschland 1,05 Millionen Tonnen Plastikmüll exportiert – und das belastet die Umwelt. Aber es gibt eine nachhaltigere Methode, um Müll zu reduzieren oder sogar ganz einzusparen. Diese Methode heißt Kreislaufwirtschaft. Noch einen Schritt weiter geht Cradle to Cradle.

Cradle to Cradle – also von der Wiege zur Wiege – will Ressourcen in kontinuierliche Kreisläufe einbinden. Das Konzept von “Müll” existiert dann nicht, sondern alles dient als Nährstoff für neue Produkte. Dafür wird schon beim Design des Produkts angesetzt und darauf geachtet, dass nur gesunde und kreislauffähige Materialien verwendet werden. Das Konzept ist aber keine neue Erfindung: Die Idee von Cradle to Cradle gibt es schon seit den 90er Jahren. Aktualität verleiht dem Thema nun der Klimawandel und immer knapper werdende Ressourcen. Denn die Verbrennung von Kunststoffen trägt erheblich zu CO2-Emissionen bei.

Von der linearen zur Kreislaufwirtschaft: So stellen sich c2c-NGO#s die Zukunft vor. Bild: petovarga/Shutterstock

C2C und Unternehmen

Wegwerfen ist Usus und Unternehmen bewegen sich nur langsam in Richtung Kreislaufwirtschaft nach Cradle to Cradle. Hier kommt dann Cradle to Cradle NGO ins Spiel. Die NGO macht Bildungs-, Vernetzungs- und Öffentlichkeitsarbeit und will so Cradle to Cradle in die Breite tragen. Dazu arbeitet C2C NGO auch mit Unternehmen zusammen. Sie wollen Unternehmen dazu bewegen, nach dem C2C-Prinzip zu produzieren. Wenn das klappt, werden essbare Textilien entwickelt, Teppiche reinigen Raumluft und Fassaden binden Feinstaub. C2C-Gebäude produzieren deshalb dann mehr Energie als sie verbrauchen, reinigen Wasser sowie Luft und bestehen aus Rohstoffen, die sich unendlich oft und bei gleichbleibender Qualität wiederverwenden lassen. So die Theorie.

Was wir als NGO machen, ist, dass wir Unternehmen anstoßen wollen, also das wir denen sozusagen den Stups in die richtige Richtung geben. Wir bieten auch Workshops an, um die quasi auf den Weg zu bringen.

Gesche Lohmann, arbeitet bei Cradle to Cradle NGO, im M94.5-Interview

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Politik für den Müll

Um das in die Praxis umsetzen zu können, sind auch politische Veränderungen nötig: C2C NGO fordert beispeilsweise, dassPreise die Realität abbilden müssen, indem Umwelt- und Gesundheitsschäden voll eingepreist werden. So können sich wirklich nachhaltige Geschäftsmodelle und Produkte auf dem Markt durchsetzen. Außerdem soll die Verbreitung von Mikroplastik gestoppt werden und von Kindergärten bis Universitäten sollen alle Bildungseinrichtungen nachhaltiges Wirtschaften vermitteln. Diese Forderungen hat die C2C-NGO in einem 10-Punkte-Plan zusammengefasst. Auch andere Akteure setzen auf zirkuläre Modelle.

Kreislaufwirtschaft ist aus unserer Sicht das einzige Konzept, das wirklich zur Reduzierung des Abfalls beitragen kann.

Evi Thiermann, Pressesprecherin AWB München im M94.5-Interview

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Wir alle zusammen

Das Resultat: Mittlerweile gibt es über achttausend C2C-Produkte, die man zum Teil in jedem Supermarkt bekommen kann –teilweise sind diese nicht mal teurer als herkömmliche Müllschleudern.

Die Verantwortung für Klima und Ressourcenschutz liegt nicht alleine bei Konsument:innen. Nichts-desto-trotz kann man natürlich als Konsument:in mit seinen Entscheidungen einen Beitrag leisten.

Gesche Lohmann