M94.5 Filmkritik

In my Room

/ / Pandora Film Verleih

Wie handelt der Mensch, wenn er plötzlich der letzte Überlebende auf Erden ist?  Das Drama „In my Room“ von Ulrich Köhler soll einen Interpretationsrahmen für diese Thematik liefern. 

Ohne Plan und Ziel durchs Leben

In Armins (Hans Löw) Leben geht gerade einiges schief: Er wohnt in einer viel zu kleinen Wohnung, im Job als Kameramann verhält er sich unkonzentriert und unprofessionell und mit den Frauen hat Armin sowieso kein Glück. Man könnte ihn als Pechvogel bezeichnen, der sich um eine Besserung aber gar nicht erst bemüht. Eines Tages wacht Armin nach einer kurzen Nacht auf und bemerkt, dass er plötzlich der einzige Mensch auf Erden ist.

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Trailer: In my Room 

Authentizität im Vordergrund

Armin entwickelt sich und findet für fast jedes Problem eine Lösung. Aus dem ungeschickten Kameramann wird von Zeit zu Zeit ein waschechter Überlebenskünstler, der sich an jede Gegebenheit anzupassen scheint. Hans Löw glänzt in seiner Hauptrolle und verkörpert die 180-Grad-Wendung seiner Figur auf eine authentische, nicht überzogene Weise.

Viele Fragen – Keine Antworten 

Warum ist Armin der letzte Mensch auf Erden? Die Erklärung dazu enthält Drehbuchautor und Regisseur Ulrich Köhler den Zuschauern vor. Viele Szenen wirken dadurch weder nachvollziehbar, noch plausibel. Zum Beispiel, als Armin auf seiner selbst erbauten Farm im Nirgendwo plötzlich Besuch von einer Frau (Elena Radonicich) bekommt, mit der er eine Affäre eingeht. Dies mag zwar für einige Minuten Dynamik in den Film bringen, kann aber letztendlich keinen Spannungsbogen aufbauen, da zu wenige Dialoge Platz im Film finden.

Am Schluss bleibt der Film aber genau das, was er am Anfang ist: Er ist kompliziert und unverständlich, demnach genau so wie Armins Leben selbst. Genau das aber macht den Film so ehrlich und authentisch.

“In my Room” läuft ab dem 07. November 2018 in den deutschen Kinos.