Champions Hockey League-Finale
Hockey History
Kaum ist der Super-Bowl Kater überwunden steht auch schon das nächste Finale an: Der EHC Red Bull München will in eisigen schwedischen Gefilden gegen die Frölunda Indians als erster deutscher Club die Champions Hockey League gewinnen!
Nach den hart erkämpften Siegen im Viertelfinale gegen Malmö und im Halbfinale gegen den Schwesterclub aus Salzburg soll am Dienstag der Titel ans Oberwiesenfeld geholt werden.
Wirft man einen Blick auf die Karte findet man den Stadtteil Frölunda im Süden von Göteborg, bekannt vor allem für den hiesigen Eishockeyclub. Das Finale wird im Herzen der schwedischen Metropole stattfinden: Im 12.000 Zuschauer fassenden Scandinavium.
Für die Gastgeber spricht aber nicht nur der Heimvorteil vor ausverkauftem Haus. Auch wenn der geneigte Astrid Lindgren Leser vielleicht versucht ist diese Indianer aus Frölunda zu unterschätzen, sind die Schweden extrem Champions League erfahren: Von 2014 bis 2017 haben sie es drei Mal in Folge ins Finale geschafft und konnten den Pott 2016 und 2017 auch gewinnen.
In der heimischen Liga hatte Göteborg im neuen Jahr aber einen schweren Stand: Nach sieben Niederlagen in neun Spielen ist man vom ersten auf den fünften Rang abgerutscht.
Bei den Münchnern hingegen lief es zuletzt blendend und seit dem 4. Januar hat man das Eis nicht mehr als Verlierer verlassen. Abgesehen vom Unentschieden im Halbfinalhinspiel gegen Salzburg konnte man zehn der letzten elf Partien gewinnen und ist in der DEL bis auf vier Punkte am Adlerhorst der erstplatzierten Mannheimer dran.
Der Trend spricht also für die Münchner „Underbulls“.
Für den EHC wird es gegen einen furiosen Frölunda‘ Angriff, um den erfolgreichsten CHL Scorer aller Zeiten Ryan Lasch, vor allem auf defensive Disziplin ankommen. Die Indians erzielen im Schnitt fast 4 Tore pro Partie und um nicht als Büffel erlegt zu werden sollten es die Red Bulls nicht auf einen wildwestlichen Shootout ankommen lassen. Eine prominente Rolle kommt hier Lebensversicherungsvertreter und München-Goalie Danny aus den Birken zu, der mit seinen Saves einer der Garanten für den Finaleinzug war.
Offensiv muss der EHC voraussichtlich auf Topvorlagengeber John Mitchell verzichten, der an einer Beinverletzung laboriert.
Umso mehr hofft man am Oberwiesenfeld auf Tore von Trevor Parkes, der wird sich mit aktuell neun Treffern wohl nicht nur den Toptorjägerfederschmuck dieser CHL-Saison holen, sondern ist auch ein heißer Kandidat auf den Titel des wertvollsten Spielers. Der MVP-Titel wird im Rahmen des Finals morgen Abend verliehen und Trevor Parkes ist dann ja passenderweise sowieso schon vor Ort…
Für die Münchner ist die bisherige CHL-Saison schon jetzt eine Sensation.
Kein deutsches Team hat es bisher über das Achtelfinale hinausgeschafft und der EHC ist nach Sparta Prag erst der zweite nicht-skandinavische Club im Finale.
Es ist also an der Zeit morgen Abend um 19:00 München und ganz Mitteleuropa mit Nachdruck auf die europäische Eishockey Landkarte zu setzen.