Musik und Memes

Geht ins Ohr, bleibt im Kopf

/ / Bild: Shutterstock / GeekClick

Der spektakuläre Ritt von Old Town Road an die Spitze der Charts hat die ganze Musikwelt komplett überrumpelt. Die ganze Musikwelt? Nein, eine „kleine“ App namens Tik Tok oder besser gesagt deren Nutzer haben den Hit schon von weitem kommen sehen. Dort hat der Song nämlich den Ursprung seiner Popularität. Als Meme.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Never gonna…

Doch das Mash-up aus Country und Hip-Hop ist keinenfalls der erste oder einzige Song der seinen Erfolg seinem Memepotential zu verdanken hat. Die Ursprünge der Mememusik gehen viel weiter zurück. Zurück in ein dunkles Zeitalter ohne Regeln oder guten Geschmack: Die frühen 2000er.

…give you up.

Damals kamen Handyklingeltöne aus den Tiefen des Wahnsinns heraus gekrochen. An sich nicht wirklich Memes, hatten sie aber das Glück zur selben Zeit ihren Höhepunkt zu haben, in der auch die Internetkultur seine ersten Schritte in den Mainstream machte. Youtube wurde 2005 gegründet und im selben Jahr schoss „Crazy Frog“ an Coldplay in UK-Charts vorbei. Der aus den feuchten Träumen eines Foltermeisters entsprungene Frosch nervte sich in die Köpfe seiner Hörer. Genauso wie der Gummibären-Song, einer der ersten viralen Videos auf Youtube.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Never gonna…

Aber was genau macht Mememusik aus? Genauso wie Memes selber hat sich das Konzept über die Jahre immer mehr abgewandelt. Anfangs noch, wie am Beispiel der Klingeltöne zu sehen, nur lustige beziehungsweise nervige kleine Musikstücke, nahm Mememusik spätestens mit der Erfindung der App „Vine“ eine komplett neue Form an. Der Grundgedanke der App, nicht mehr als sechs Sekunden Aufnahme pro Video zu erlauben, nutzten die „Viner“ um Songschnipsel mit einer witzigen Aktion zu kombinieren. So bekamen alte Lieder einen komplett neuen Kontext.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

let you down.

Einer dieser Songs ist „Allstar“ von Smashmouth. Ein eigentlich recht harmloses One-Hit-Wonder, erreichte der Song durch seine Einbindung im Shrek-Soundtrack rund zehn Jahre später eine Renaiscance als Shrek selbst zum Meme wurde. Generell kann man an der Art wie Mememusik sich mit der Zeit gewandelt hat, die Metamorphose der Memes selber beobachten. Anfangs waren Memes wie auch die Musik dazu einfach nur lustige kleine Bilder oder Songs, die Leute miteinander teilten. Mit der Zeit aber wurden immer mehr Fetzen aus der Popkultur genommen und in einen neuen Kontext gesetzt. So wird aus Shrek und seinem Soundtrack eines der populärsten Memes aller Zeiten. Und aus einem Country/Hip-Hop- Crossover der Hit des Jahres.