Vorsicht, Comedy!
Gegen die Hose im Home Office
Ohne Hose bei der Videokonferenz – Frau blamiert sich vor Kollegen! Seit Beginn der Corona-Kontaktsperre überschlagen sich die Boulevardblätter vor Eilmeldungen, Kommentaren und “Experteninterviews“ zur “korrekten” Kleidung im Home Office. Dabei finde ich als Redakteur für Gemütlichkeit und Entspannung: Daheim einfach mal keine Hose anhaben – ist doch nichts dabei!
Hosenlos im Home-Office, Tag sieben. Was soll ich sagen – es fühlt sich einfach befreiend an. Das muss Jean-Jacques Rousseau gemeint haben, als er schrieb: “Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er anzieht, was er will, sondern, dass er nicht anziehen muss, was er nicht will.” Zum Beispiel eine Hose! Steht der Zwang zur Hose nicht sinnbildlich für die Zwänge unserer kleinbürgerlichen Gesellschaft? Dabei liegen die Vorteile doch auf der Hand, das Home Office ohne Hose zu bestreiten!
Unterhose ist in – und passt zu allem
Zuerst einmal – und dieses Argument haben sogar die kleingeistigsten aller medialen Meinungsmacher schon für sich entdeckt – ist die untere Hälfte des Körpers bei Videokonferenzen in der Regel nicht sichtbar. Und wenn doch – nun, dann sorgt das nur für eine spannende Abwechslung zum öden Videokonferenzalltag und schafft die für eine erfolgreiche Zusammenarbeit notwendige erotische Spannung zwischen Kollegen. So wie hier:
Die Argumente sprechen für sich
Nicht zu vergessen seien auch folgende simple, doch einleuchtende Argumente, daheim möglichst keine Hose zu tragen: Weniger Kosten (stark verminderter Hosenverschleiß durch geringere Nutzung) und eine exorbitante Zeitersparnis (Hose morgens an- und abends wieder ausziehen dauert bei 87,4 Prozent der Menschen länger als 60 Sekunden!). So weit, so offensichtlich.
Untersuchungen der psychologischen Abteilung des weltweit renommierten Birnbaum-Instituts beweisen außerdem: Menschen, die befreit von störenden Kleidungsschichten arbeiten, sind bis zu 32,9 Prozent leistungsfähiger als ihre hosentragenden Pendants. Das zeigt sich auch in der Musikbranche: „Die Ohne Hosen“ gehören zu den erfolgreichsten deutschen Bands! Woran es liegen könnte, ist noch nicht vollständig erforscht – Experten vermuten als Grund dafür die signifikant gesteigerte Frischluftzufuhr.
Klare Statements der Mode-Stars
Schon Modezar Karl Lagerfeld meinte: “Wer eine […]hose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.” Und das gelbsüchtige Werbeplakat-Model Christian Klum-Lindner stimmte lapidar zu: “Lieber keine Hose als die falsche Hose!” Hauptgrund seiner pathetischen Stellungnahme dürfte wohl der gesteigerte Kalorienverbrauch ohne Hose sein: Da die Körpertemperatur ohne schützende Kleidungsschicht schneller sinkt, muss mehr Wärme produziert werden und das verbraucht Energie. Schon zehn hosenlose Stunden verbrennen so viele Kalorien wie 123,4 Sekunden Joggen und berechtigen damit zum Verzehr von ganzen vier Rosinen. Und heißt es nicht schon in der Bibel – Hosea 08,15: Doch ich sende Feuer in seine Städte; es solle seine Paläste verzeh… – Ach ne, sorry, das war was anderes.
Die Hose ist zudem gesamtgesellschaftlich klar negativ konnotiert – man denke nur an Windhose, Psychose, Leberzirrhose, Arthrose, Mimose oder Armageddon. Ich denke, der Fall ist klar. Zeit für uns alle, mal eine Metamorphose zu durchlaufen und frohgemut dem Zeitalter des hosenlosen Home Office entgegen zu schreiten!