EHC-Playoff-Vorschau 2024
“Uns vier Mal zu schlagen, ist nahezu unmöglich.”
Die geilste Zeit des Jahres – sowohl für Eishockeyfans als auch Spieler – hat begonnen: Die Playoffs. Nach einer langen, zähen Hauptrunde, samt Abschlussniederlage gegen den sportlichen Absteiger Augsburg, werden die Karten für den EHC Red Bull München neu gemischt. Das Feld der Titelaspiranten ist wohl so groß wie seit Jahren nicht, und auf die Münchner wartet direkt in der ersten Runde die Klassikerserie gegen die Wolfsburg Grizzlies.
Der Titelverteidiger EHC München will zum Playoff-Start die schwierige Hauptrunde abschütteln und bläst zum Angriff auf die Titelverteidigung. Auch wenn die Münchener auf Tabellenplatz fünf in die K.o.-Serien gehen, findet EHC-Stürmer Yasin Ehliz, dass sich ihre Rolle nicht verändert hat: “Als EHC gehst du immer als Favorit rein.” Seit der Saison 2013/14 stand München immer auf einem der ersten beiden Plätzen in der Hauptrunde, jetzt mussten sie sogar das Heimrecht im Viertelfinale an die Grizzlys Wolfsburg abgeben.
Die besten deutschen Goalies
Trotz allem geben sich die Spieler des EHC kämpferisch und selbstbewusst. Das Ziel hat Angreifer Yasin Ehliz klar formuliert: Titelverteidigung! Für ihn persönlich gehe es vor allem auch darum, nicht am überragenden Wolfsburger Schlussmann Dustin Strahlmeier zu verzweifeln. Auch die wichtige Rolle des eigenen Goalies Mathias Niederberger spricht Ehliz an.
Auch wenn Niederberger sein gewohntes Leistungsniveau gegen Ende der Hauptrunde nicht aufrechterhalten konnte, so gilt er doch als Playoff-Experte. Bereits mehrfach war er der Torhüter mit der besten Fangquote der K.o.-Runde. Für Niederberger hätte eine mögliche Titelverteidigung eine ganz besondere Note: Er wäre erst der dritte DEL-Spieler, dem vier Titel infolge gelingen würden.
Gegen Wolfsburg dürfe er sich auch von Gegentoren nicht aus der Ruhe bringen lassen und weiter sein Ding durchziehen. Das Torhüterduell wird vermutlich eine entscheidende Rolle spielen: In den vier Hauptrundenpartien mit jeweils zwei Siegen für beide Mannschaften fielen lediglich elf Tore. Strahlmeier und Niederberger gelten in Deutschland als die beiden besten ihres Fachs.
Wieder einmal Wolfsburg
Eine Playoff-Serie gegen Wolfsburg hat mittlerweile Tradition: Bereits das dritte Mal nacheinander treffen die beiden Hochkaräter aufeinander. In der Titelsaison 2023 hatte der EHC nach sieben Spielen das bessere Ende und zog ins Finale ein.
Es sei von enormer Wichtigkeit, jedem Gegner den nötigen Respekt zu zollen. Viel agriffslustiger als sein Coach gab sich Jung-Nationalspieler und “Junior des Jahres” Veit Oswald.
Auf eine spannende Serie kann sich jedenfalls ganz Eishockey-Deutschland freuen. Chancen auf den Titel dürfen sich schließlich einige Mannschaften ausrechnen. Fakt ist: Im Gegensatz zur rekordbrechenden Münchner Vorsaison stehen die Vorzeichen für eine Titelverteidigung jedoch ganz anders.