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Gaming Leak

Dungeons and Dragons – Ein Sieg über die Gier

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Seit Wochen gehen Pen and Paper-Spieler:innen weltweit auf die Barrikaden und rufen dazu auf, das Spiel Dungeons and Dragons zu boykottieren. Grund für den Shitstorm: Geplante Lizenz-Änderungen des Publishers. Der Widerstand der Community trägt nun Früchte.

Bisher galt das Pen and Paper-Spiel Dungeons and Dragons als das bekannteste und verbeiteste Spiel seiner Art. Das liegt auch daran, dass nicht nur der Inhaber der Lizenz, die amerikanische Firma Wizards of the Coast, neue Inhalte für das Spiel herausgebracht hat, sondern auch Drittanbieter:innen. Diese konnten völlig unabhängig Inhalte produzieren, veröffentlichen und damit auch Geld verdienen. Möglich wurde das durch die sogenannte “Open Gaming License”, kurz OGL. Doch genau diese OGL will Wizards of the Coast jetzt durch eine neue Lizenz ersetzen.

Müssen die Drittanbieter:innen jetzt bezahlen?

Mit den geplanten Änderungen in der Lizenz hätten Drittanbieter:innen von Inhalten immense Summe an Wizards of the Coast abgeben müssen. Erwirtschaftet ein:e Drittanbieter:in einen Umsatz von 750.000 Dollar oder mehr im Jahr, muss diese:r 25% seines darüber hinaus generierten Umsatzes an Wizards of the Coast abgeben. Das betrifft zwar keine Hobby-Creators, aber darauf spezialisierte Firmen wären durch diese Regelung sofort bankrott und müssten aufhören, Dungeons and Dragons-Inhalte zu produzieren. Ein weiterer Kritikpunkt: Mit der neuen Lizenz wäre es Wizards of the Coast möglich, alle Inhalte, die unter dem Namen Dungeons and Dragons erscheinen, auch bei sich zu veröffentlichen, ohne die ursprünglichen Ersteller:innen am Umsatz zu beteiligen.

Wenige Infos und schlechte Kommunikation

Eigentlich hatte Wizards of the Coast nicht vor, die neue OGL öffentlich zu machen. Publik gemacht wurde sie von Drittanbieter:innen, denen Lizenzvereinbarungen zum Unterschreiben zugeschickt worden waren. WOC dementierte das und sagte aus, dass es sich lediglich um einen Entwurf und kein rechtskräftiges Dokument gehandelt habe. “Sowohl für einen Entwurf als auch für ein offizielles Schriftstück haben viel zu viele Informationen gefehlt” kritisiert Tommaso Croglaino, Inhaber des D&D-Youtube-Kanals “Tommys Taverne”. Er kritisiert außerdem die sehr schlechte Kommunikation von Wizards of the Coast mit der Community.

Tommaso von “Tommys Taverne”

Die Community ist entsetzt

Als die geplanten Änderungen am 5. Januar ans Tageslicht kamen, war der Aufschrei groß. Hashtags wie #boycottdnd machen die Runde. Ein offener Brief an Wizard of the Coast hat inzwischen mehr als 77.000 Unterschriften gesammelt. Darin wird der Verlag dazu aufgefordert, die geplanten Änderungen rückgängig zu machen. Tausende Spieler:innen haben zudem ihre Abos für D&D-Inhalte bei Wizard of the Coast gekündigt. Und auch die Konkurrenz ist in die Bresche gesprungen und hat die Entwicklung einer eigenen OGL angekündigt.

Ist das das Ende von D&D?

Mittlerweile ist Wizards of the Coast zurückgerudert und hat angekündigt, die neue Lizenz noch einmal überarbeiten zu wollen. Doch der immense Imageschaden ist angerichtet. Wird ein anderes Pen and Paper nun D&D ersetzen? Soweit ist es noch nicht, meint Thomas Nesges. Er betreibt einen Fanblog zum Thema D&D und ist der Ansicht, dass der Skandal um die OGL vor allem in Hardcore-Fan-Kreisen die Runde macht. “Es gibt sehr viele Leute, die nicht so tief da drin stecken und einfach nur spielen wollen”.

Tommaso ist klarer Gegner der neuen OGL, er ist aber erstaunt über den Tonfall, mit dem Wizard of the Coast und dessen Mitarbeiter:innen zum Teil angegangen werden. Man müsse sich mehr auf das Positive konzentrieren und gemeinsam mit der Firma für einen Kompromiss sorgen, der alle halbwegs zufriedenstellt.

Die Community kann Sachen verändern, aber das muss auch so passieren, dass man mit allen respektvoll umgeht.

Tommaso Crogliano

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Mehr Informationen
Ein Video auf Tommasos YouTube-Kanal zum D&D-Shitstorm

Die Community siegt zum Schluss

Am 27. Januar knickt Wizards of the Coast ein und kapituliert vor dem Widerstand der Fans. Den Ergebnissen einer Umfrage auf ihrer Website zufolge, die von 15.000 Personen ausgefüllt wurde, hätten 88% der Content-Creator:innen keine Inhalte unter der veränderten Lizenz veröffentlichen wollen. In einem Statement auf Twitter teilt das Unternehmen mit, die OGL in ihrer jetzigen Form bestehen zu lassen und alle Änderungen zurückzunehmen.