Dragqueens im Interview
Drag in München
Mit Make-up das Gesicht komplett verändern und in der Nacht zu einer anderen Person werden: Das ist das Hobby oder vielmehr die Leidenschaft von Vivienne Villain und Patty McVillain. Sie sind Dragqueens und treten im Münchner Nachtleben in Clubs auf. M94.5 Reporterin Lisa Bögl hat mit den Beiden gesprochen.
Wo genau liegt denn der Unterschied zwischen Travestie und Drag?
Vivienne Villain: Drag und Travestie bedeuten übersetzt eigentlich das Gleiche. Es gibt aber schon eine Abgrenzung: Drag steht eher für das Nachtleben und Clubs, Travestie heißt mehr Bühnenshows. Sich in das andere Geschlecht zu verwandeln, für welchen Zweck auch immer, nennt man dann Cross-Dressing.
Wie hat sich die Szene in München verändert?
Patty McVillain:Es hat sich insgesamt was verändert: Nicht nur die Clubs, die dicht gemacht haben. Auch im Glockenbachviertel, was früher das Szeneviertel war, nimmt das Ganze ab. Da gibt es jetzt Latte Macchiato statt Gin Tonic und Mütter mit Kinderwägen statt schwulen Pärchen. Das Bild hat sich geändert, das Ganze hat sich mehr auf die Stadt verteilt.
Was wollt ihr unseren Hörern mit auf den Weg geben?
Patty McVillain: Die Szene, egal ob hetero oder schwul, ist jetzt auf Tinder und Facebook unterwegs. Früher musste man rausgehen, um Leute kennen zu lernen, weil man keine Handys hatte. Ich glaub, dass ist ein Problem unserer Gesellschaft, was uns vereinsamen lässt. Weil man nur noch swiped und schaut, anstatt jemanden in der Bar kennen zu lernen.