Mantar & Skeletonwitch im Interview
Doppelt tourt besser
Die Metalband Skeletonwitch aus den USA und das Bremer Doom / Punk / Metal-Duo Mantar touren zusammen durch Europa. Wie das ist, wenn zwei Bands aus unterschiedlichen Genres zusammen unterwegs sind, erzählen Gitarrist Scott (Skeletonwitch) und Drummer Erinç (Mantar) im Interview.
Genreübergreifende Sympathie
In München fällt Schneeregen, Scott und Erinç sitzen gemütlich im Nightliner der beiden Bands. Der eine hat einen Tee, der andere ein alkoholfreies Weißbier vor sich. Beide sind mehr als zufrieden mit dem Verlauf ihrer Tour, allerdings kann sich keiner der beiden erinnern, wer eigentlich die Idee zur Tour hatte – begeistert sind sie trotzdem. „Ich mag das sowieso gerne, mit einer Band unterwegs zu sein, die nicht das gleiche Genre spielt wie man selber, und man als Zuschauer die ganze Zeit ähnliche Musik hören muss.”, erzählt Erinç. „Ich kann mir keinen Menschen vorstellen, der sich 15 Metalbands am Stück anhört, mit dem möchte ich nicht befreundet sein.”, pflichtet Scott ihm lachend bei. Auf die Frage, wie sie die Musik der jeweils anderen Band beschreiben würden, sprechen die Musiker sehr respektvoll übereinander.
Die Höhen und Tiefen des Tourlebens
Denn obwohl sie schon einige Zeit miteinander unterwegs sind, kommen alle gut miteinander aus: „Jeder ist cool. Hier ist keiner, der einem die Tour versaut. Wir haben Spaß zusammen und der Vibe stimmt. Das wirkt sich positiv auf die Shows und auf die freien Tage aus. Es gibt keine Konkurrenz und keine Negativität”, beschreibt Scott die Stimmung. „Das ist nicht der Standard, wir haben echt Glück, dass sich alle so gut verstehen. Das ist sogar noch wichtiger als die Frage, ob die Musik zusammenpasst. Du musst miteinander auskommen und dir vorstellen, dass du mit großen Kindern in den Ferien bist und zwischendurch bei den Shows zeigst, was du drauf hast.”, ergänzt Erinç.
Es gibt aber auch immer wieder unvorhersehbare Ereignisse auf der Tour. Auf die Frage, was das bisher beste Ereignis auf der Tour war, rufen die beiden fröhlich „Norwegen!” und beweisen damit wieder, dass guter Humor die beste Lösung bei Problemen ist. Das Konzert in Oslo musste gecancelt werden, da an der Grenze Dokumente fehlten, von denen keiner was wusste. „An sich war es nicht schlimm, wir haben nur überhaupt nicht damit gerechnet, weil wir schon mal in Norwegen gespielt haben. Aber da dieses Konzert am Anfang der Tour war, kam man durch diese Extrapause nicht richtig in den Touralltag rein.”, erzählt Erinç.
What about America?
Jetzt sind die beiden Bands schon längst im Tourmodus und freuen sich auf jeden Tag, an dem sie spielen. Ob sie sich auch vorstellen können, in Zukunft weiter zusammenzuarbeiten? Vielleicht im Sinne einer gemeinsamen US-Tour? „Ja, für diese Idee bin ich total zu haben, das wäre super”, ruft Scott. „ Wir haben noch nichts ausgemacht oder geplant, aber es ist sehr wahrscheinlich, dass wir jetzt nicht das letzte Mal zusammen auf Tour waren!