Angezockt
DOOM: Eternal – Blut, Gedärme und Metal!
Der neueste Eintrag in der DOOM-Reihe bringt euch wieder zurück ins Gemetzel. Aber dieses Mal müssen nicht nur Horden von Dämonen, sondern auch Götter dran glauben. DOOM: Eternal liefert das, was es verspricht: Schnelle, actiongeladene Kämpfe und das befriedigende Gefühl, dass einem nichts und niemand im Weg stehen kann.
Seit der Entstehung der Reihe ging es bei DOOM darum möglichst viele Dämonen möglichst schnell zurück in die Hölle zu schicken und daran hat sich bis heute nicht besonders viel geändert.
Running, Jumping, Shooting, Slaying
Bei DOOM stand schon immer die Spielerfahrung an erster Stelle, Story und andere Punkte erschienen nebensächlich. Und so entscheidet in diesem Fall vor allem das Gameplay, ob das Spiel ein Hit ist oder nicht. DOOM: Eternal macht mit der gleichen Formel weiter wie sein Vorgänger. Die „In your face“-Action wird aber auch hier nicht langweilig.
„In your face“ sind die Kämpfe, weil das ganze Arsenal, das der „Doom Guy“ mit sich trägt und die Arenen in denen gekämpft wird nicht auf große Distanzen ausgelegt sind.
Eine größere Veränderung in DOOM: Eternal ist, dass Bewegung, sowohl im Kampf, als auch für das Überleben eine wichtige Rolle spielt. Man springt und fliegt von Ebene zu Ebene nur um zwischendurch einem Dämon seine Schrotflinte ins Gesicht zu halten und abzudrücken. Besonders schön wird es, wenn man einem Gegner gerade genug Schaden gemacht hat, dass sie taumeln und anfangen orange aufzuleuchten. Dann lässt sich ein Finisher, ein sogenannter „Glory Kill“ ausführen. Für jeden Gegnertypen gibt es eigene „Glory Kills“ in verschiedenen Variationen. Ein „Glory Kill“ stellt einen Teil der Lebensenergie wieder her. Munition gibt’s übrigens auch fast nur so. Dafür gibt’s ja eine Kettensäge. Gegner, die mit der Kettensäge zerstückelt werden, lassen Munition fallen. Sollte die Munition also zur Neige gehen, ist das eine einfache Methode den Vorrat wieder aufzufüllen.
Gegnerhorden en masse
Die verschiedenen Gegnertypen lassen es auch nicht zu, dass man exklusiv nur eine Waffe benutzen kann. Ständig ist man am Waffen wechseln, weil jeder Gegner andere Schwachpunkte hat, die man natürlich ausgenutzt werden wollen. Dazu gibt es ein Waffen Upgrade System, dessen Upgrades sich meistens aber nicht spürbar auf das Gameplay auswirken und so scheinen, als sollten sie dem Spieler einfach ein bisschen mehr zu tu geben. Die Upgrades für die Rüstung sind dafür aber durchaus hilfreich, vor allem wenn man versuchen möchte die dutzenden Geheimnisse, die in jedem Level versteckt sind zu finden.
Die Szenerien und Actionsequenzen sind untermalt von Musik, die fast nicht besser zu DOOM passen könnte. Der Komponist Mick Gordon hat extra einen komplett neuen Soundtrack für DOOM: Eternal geschrieben und der Aufwand hat sich ausgezahlt. Er vereint Metal Sounds mit verschiedenen choralen Klängen, die in den dämonischen Umgebungen das Spielerlebnis wunderbar ergänzen und intensivieren.
Um die Kämpfe heil zu überstehen, ist durchaus ein höheres Level an Skill vonnöten, als bei anderen Shootern. Vor allem auf den höheren der fünf Schwierigkeitsgrade, wo man konstant mit niedrigem Leben unterwegs ist und von „Glory Kill“ zu „Glory Kill“ springt.
Die Welt von DOOM
Kein Einzelspielerspiel funktioniert komplett ohne Handlung, wobei man bei DOOM sagen könnte, dass das vermutlich ginge. Man könnte die Filmsequenzen, die die Handlung erzählen vermutlich einfach überspringen und es würde sich wenig ändern.
Und doch kann jemand, der sich für die Geschichte und die Welt des „Doom Guy“ interessiert Freude an der Handlung und vor allem an dem ausführlichen Codex finden. Der Codex beinhaltet unter anderem auch die Vorgeschichte unseres stummen Protagonisten, die (wie sollte es auch anders sein) so badass ist, wie kaum eine andere. Es gibt eine Vielzahl an Einträgen, die ein bisschen Licht in die DOOM-Realität werfen.
In dieser Realität scheinen aber keine oder nur sehr wenige Frauen zu existieren. Der einzige weibliche Charakter ist gleichzeitig der vermeintliche Endgegner, das hat DOOM: Eternal übrigens mit seinem Vorgänger gemeinsam. Sonst gibt es nur vereinzelt weibliche Stimmen, die dem Spieler aber nur Hintergrundinformationen geben und keinen Einfluss auf die Handlung des Spiels haben. Der Rest der Besetzung besteht neben dem stummen Muskelprotz aus anderen Muskelprotzen oder Männern mit tiefen, bass verstärkten Stimmen, begleitet im Hintergrund von tiefen Männerchören. Aber, dass DOOM: Eternal ein testosterongeladenes Fest der Männlichkeit wird, war von vornherein klar. Ob dahinter irgendeine Methode steckt, lässt sich allerdings nur vermuten, aber eindeutig kann gesagt werden, dass es so einer klaren Zielgruppe gefallen soll.
Aber obwohl DOOM im Allgemeinen mal ein Update in der Darstellung der Geschlechter bräuchte, in der es anscheinend immer noch in den 1990ern hängen geblieben ist, ändert das nichts daran, dass DOOM: Eternal einfach Spaß macht. Eindeutig für jeden Shooter-Fan und Completionist eine Empfehlung.