Änderungen im Nahverkehr
Die Zukunft der Münchner Tram
Die Münchner Stadtratsfraktionen SPD/Volt und Grüne/Rosa Liste haben die Stadtverwaltung damit beauftragt, sechs neue Straßenbahntrassen zu untersuchen.
Anfang des Jahres hat das Planungsreferat der Stadt München eine bunte Karte unter dem Titel „Zukunft der Mobilität“ vorgestellt. Darin sind unzählige Pläne und Ideen zum Ausbau des Nahverkehrs enthalten.
Nun hat sich die regierende grün-rote Stadtratskoalition bei der Tram auf eine Auswahl festgelegt, die bis 2035 realisiert werden soll.
Hintergrund der Trambahn-Offensive ist, dass die grün-rote Stadtratskoalition sich einen umweltfreundlichen Stadtverkehr zum Ziel gesetzt hat. So sollen bis zum Jahr 2025 80 % des Verkehrs umweltfreundlich sein. Dafür soll der Öffentliche Nahverkehr die Grundlage bilden. Hierbei wird der Fokus vor allem auf den Tramausbau gesetzt: Sie hat einerseits eine höhere Kapazität als der Bus, wodurch weniger Fahrzeuge für die selbe Anzahl beförderter Fahrgäste benötigt werden. Andererseits sind gegenüber der U-Bahn neue Strecken deutlich schneller und günstiger zu bauen.
Zu den einzelnen Strecken sollen nun Machbarkeitsstudien angefertigt werden. Dabei handelt es sich laut dem Antrag um die folgenden Strecken:
Y-Nord: Benannt nach der Form, die die Linienführungen annehmen würden, soll durch dieses Projekt der Münchner Norden erschlossen werden. Zwischen Hauptbahnhof und der Hochschule fahren die Linien auf einer Bestandstrecke. Von dort aus soll eine Verbindungsstrecke zum Nordbad entstehen. Dort kann die Tram weiter über die bestehenden Strecken zum Petuelring und zum Scheidplatz fahren und von dort aus ein geplantes Neubaugebiet, das im Münchner Norden entstehen soll, erschließen.
Ramersdorf-Neuperlach: Die Tram soll die stark ausgelastete Linie 55 ersetzen. Statt an der Orleanstraße zum Ostbahnhof einzubiegen, soll die Tram weiter auf der Rosenheimer Straße bleiben und Richtung Deutsches Museum fahren. Auf der anderen Seite soll eine Weiterführung in Richtung Waldperlach bzw. Putzbrunn offengehalten werden.
Südtangente: Die Linie soll zwischen Waldfriedhof und dem Ostbahnhof verkehren und über den Münchner Süden, also über Giesing und Harras, fahren. Sie würde die Buslinien X30 und 54 entlasten.
Wasserburger Landstraße: Aktuell biegt die Tram 21 an der U-Bahnhaltestelle Kreillerstraße zur St.-Veit-Straße ein, wo sich unweit ihre Wendeschleife befindet. Künftig soll eine Tram jedoch weiter auf der Kreillerstraße bleiben und über die Wasserburger Landstraße nach Haar fahren. Damit würde die teilweise überfüllte Buslinie 193 ersetzt werden. Nach der Tram 25 Richtung Grünwald wäre dies die zweite Linie, die die Münchner Stadtgrenze verlässt.
Parkstadt-Solln: Mit dieser Linie soll auch Solln eine Tram erhalten, wo bisher nur Busse zur Feinerschließung eingesetzt werden. Durch die höhere Kapazität der Tram würde sie dort für Entlastung sorgen. An der Aidenbachstraße bestünde eine Umsteigemöglichkeit in die U3. Dort entsteht aktuell zudem die Tram Westtangente, sodass von dort aus Solln mit dem Münchner Nordwesten umsteigefrei verknüpft werden könnte.
SEM Nordost: Auch im Münchner Nordosten entsteht unter dem Arbeitstitel SEM Nordost ein Neubaugebiet, das durch eine Tram erschlossen werden soll. Es ist geplant, die Tram durch eine Bogenlinienführung an zwei Bestandstrecken anzuschließen: Im Norden an eine Tram, die am Bahnhof Johanneskirchen enden wird, und im Süden an die Tram, die aktuell am Bahnhof Berg am Laim endet.