Qualität selbst testen
Deutscher Liebling Leitungswasser
In Deutschland ist die Trinkwasserqualität sehr gut. Trotzdem können vereinzelt Verunreinigungen und gesundheitsschädliche Inhalte auftreten. Aber wie lässt sich das herausfinden?
Team Leitungswasser oder Team Wasser aus dem Supermarkt? Die Antwort ist eindeutig: Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts prolytics im Auftrag des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) aus dem Jahr 2021 trinken etwa 83% der Deutschen regelmäßig oder gelegentlich Leitungswasser. Geschmacklich kann Leitungswasser je nach Region sogar variieren. Das liegt vor allem an der “Härte” des Wassers.
Hartes Wasser vs. weiches Wasser
Es gibt zwei Arten von Leitungswasser in Deutschland: Nämlich hartes Wasser, also Leitungswasser mit einem höheren Mineralstoffgehalt, und weiches Wasser. Hartes Wasser hat einen erhöhten Calcium- und Magnesiumgehalt, der für den menschlichen Körper einige Vorteile birgt: Muskeln und Knochen profitieren von diesen Mineralstoffen, den gesamten Bedarf des menschlichen Körpers an Magnesium und Calcium kann man allein mit Leitungswasser aber nicht decken.
Was ist gesünder?
Grundsätzlich macht es keinen gesundheitlichen Unterschied, ob ihr hartes oder weiches Leitungswasser trinkt. Beide Arten sind für den menschlichen Körper nicht schädlich und können aufgrund der guten Qualität in Deutschland bedenkenlos konsumiert werden. Manchen Menschen schmeckt hartes Wasser nur nicht, denn die Mineralstoffe haben tatsächlich einen Eigengeschmack. Wie kann aber festgestellt werden, ob aus dem Wasserhahn zuhause hartes oder weiches Wasser kommt? Und wie kann die Leitungswasserqualität zum Beispiel auch im Ausland getestet werden?
Leitungswasser im Qualitätscheck
Sind Töpfe, Wasserkocher und Duschwände nach der Nutzung von Leitungswasser immer wieder verkalkt, ist dies ein klares Anzeichen für hartes Wasser. Manchmal können sich sogar dünne Kalkablagerungen in Gläsern, Flaschen und Gießkannen bilden, wenn diese längere Zeit voller Leitungswasser herumstehen. Gesundheitsschädlich ist das nicht, es ist nur etwas mühsamer sie abzuspülen und zu entkalken.
Leistungswasser testen – Warum?
Das Leitungswasser in Deutschland ist eines des am strengsten kontrollierten Lebensmittel der Welt. Gesundheitsämter begutachten es regelmäßig und stellen sicher, dass bestimmte Werte eingehalten werden. Dennoch können vereinzelt Verunreinigungen durch zum Beispiel Schwermetalle, krankheitserregende Bakterien, Medikamentenreste und Pestizide auftreten.
1. Teststreifen
In Apotheken oder im Internet könnt ihr Teststreifen kaufen, mit denen ihr das Leistungswasser auf alle gängigen Verunreinigungen überprüfen könnt. Dabei müsst ihr den Teststreifen für eine gewisse Zeit in ein Glas Leitungswasser halten und danach anhand der Verfärbungen überprüfen, wie sauber das Wasser ist, beziehungsweise welche Stoffe sich eventuell darin befinden. Im Reisegepäck können solche Teststreifen ganz einfach transportiert und somit auch im Ausland benutzt werden.
2. Professionelle Laboranalysen
Zusätzlich besteht auch die Möglichkeit, Leitungswasserproben an Labore zu senden, die darauf spezialisiert sind. Im Internet gibt es mehrere Dienstleister, die professionell überprüfen können, ob das Wasser verunreinigt ist. Im Anschluss erhaltet ihr eine detaillierte Übersicht über die Inhaltsstoffe des hauseigenen Trinkwassers.
3. Riech- und Schmecktest
Wenn aus dem Wasserhahn verfärbtes, ungewöhnlich riechendes oder schmeckendes Leitungswasser läuft, solltet ihr zunächst lieber auf abgefülltes Wasser aus dem Supermarkt zurückgreifen. In solchen Fällen empfiehlt es sich, das örtliche Wasserwerk oder den, beziehungsweise die Vermieter:in zu kontaktieren. Grund dafür können veraltete Rohre sein, die aus Blei oder anderen Schwermetallen bestehen.
Augen auf bei der Produktwahl!
Endverbraucher:innen können maßgeblich die Qualität des Leitungswassers beeinflussen. Wer ökologische Landwirtschaft unterstützt und auf Chemikalien in Putzmitteln und Kosmetik verzichtet, kann dazu beitragen, dass das Wasser so rein wie möglich bleibt. Ebenso von Vorteil ist, Medikamente und Hygieneartikel fachgerecht zu entsorgen.
Trotzdem fallen laut dem Umweltbundesamt in Deutschland fast alle gemeldeten Proben in der Regel sehr gut, im weltweiten Vergleich sogar überdurchschnittlich gut aus. Also dann: Prost!