Soundeffekte
Cyborgs der Musik
In der Fotografie spielen Softwares wie Photoshop eine große Rolle für das Verbessern von Bildern. Doch wie sieht es eigentlich im Bereich der Musik aus? In der heutigen Musikproduktion wird das „Auto-Tuning“ immer beliebter und ist so gut wie in jedem Song vorhanden. Jeder hört und kennt Auto-Tunen, doch was steckt alles hinter diesem futuristischen Sound Effekt?
Geschichte des Auto-Tunes
Auto-Tune wurde ursprünglich von Mathematiker Dr. Andy Hildebrand als Software zu Verarbeitung von Daten aus der Reflexionsseismologie verwendet. Als Hobbymusiker versuchte er Wissenschaft und Musik immer zu verbinden bis er herausfand, dass Sprachmodulation mit der gleichen Technologie möglich war. In der Musik etablierte es sich um 1996 und gilt mittlerweile als eigenes Instrument des 21.Jahrhunderts: eine Software zur automatischen Tonhöhenkorrektur von Musikaufnahmen. Es können sowohl Stimme und Höhe als auch Geschwindigkeit verändert werden. Der erste Song, der für die Einführung von Auto-Tune in die Masse gut geschrieben oder auch beklagt wurde, war der Hit „Believe“ von Cher.
Auto-Tune in Hip Hop
Der Sound Effekt wird vor allem in der HipHop-Szene beliebter, sodass sich neue Arten von Rap bilden ließen, die es ohne Auto-Tune niemals geben würde, wie zum Beispiel „Cloud-Rap“. Der deutsche Cloud-Rapper LGoony ist ein Interpret dieser modernen Rapinterpretation.
Ein weiterer bekannter Rapper, der diesen futuristischen Sound benutzt, ist der Österreicher Yung Hurn. Mit der Kombination von Auto-Tune und seinen obszönen Texten sticht der Künstler in der heutigen Zeit aus der Menge heraus.
Tonkorrektur in der Rockszene
Doch nicht nur Rapper, sondern auch Bands verleihen ihrer sonst rockigen Musik einen leichten Hauch von Pop-Elementen. Wie zum Beispiel The 1975. Die Briten benutzen die Fähigkeiten von Auto-Tune immer mehr in ihrer neuen Musik.
Fluch oder Segen?
Das Instrument unserer Zeit mag zwar einen Vorteil für viele Musiker sein, dennoch wird es immer wieder sehr negativ und kritisch betrachtet. Für viele sei es eine „Manipulation“ der Stimmfarbe oder einfach zu künstlich. Aber Kunst ist keine Grenze gesetzt und deswegen sollte jeder Künstler für sich selbst entscheiden, ob und wie er oder sie Auto-Tune nutzen möchte.
Ein Artikel von Kristina Goronja.