Unser Album der Woche

Blake Mills – Mutable Set

/ / Bild: Pressefoto/Verve Label Group

Nach seinem Ambient-Experiment „Look“ vor zwei Jahren meldet sich Blake Mills jetzt mit seinem vierten Soloalbum „Mutable Set“ zurück. Er zeigt, dass er aus seinen früheren Projekten gelernt hat.

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Blake Mills – Mutable Set auf Spotify

mutable adj. /ˈmjuːtəb(ə)l/

liable to change; inconstant in one’s affections.

Oxford Dictionary

Anfällig für Veränderung und unbeständig in Emotionen – so hat sich Blake Mills in seiner Karriere schon immer gezeigt. Angefangen als Studio- und Livegitarrist, der sogar schon von Eric Clapton angepriesen wurde, hat sich der 33-Jährige Amerikaner mittlerweile vor allem als Solokünstler und Produzent einen Namen gemacht. Dabei hat er über seine letzten drei Soloalben ein Talent für intimes, emotionales und bildliches Songwriting bewiesen. 

In Mutable Set treffen sich die letzten Projekte von Mills in der Mitte. Die freie – teils große, teils leere – Ambientproduktion aus Look trifft auf das zurückgenommene und innige Songwriting von Heigh Ho  und  Break Mirrors. Dabei entfaltet sich auch der Wortbestandteil „Mute“ im „Mutable“. Denn Mills findet eine elegante, angenehme Balance zwischen roher, plastischer Produktion und Stille. Er gibt den Instrumenten Platz und beweist seine Produktionstalente im warmen, räumlichen Klang, den er auch schon in seinen anderen Alben gezeigt hat. 

Zwischen Herz und Zynismus –Unbeständig in Emotionen

Auch was die Texte und Themen von Mutable Set angeht, zeigt Mills, dass er erwachsener geworden ist. Schon im Opener, „Never Forever“, schwankt der Text zwischen Liebe, Hoffnungslosigkeit, Nihilismus und Hoffnung. Das Instrumental ist teils hüpfend und harmonisch, hat aber immer wieder schwebende, unterbrechende, zehrende Einwürfe. Mills schafft dadurch eine Tiefe und einen Kontrast, der den Hörer in eine echte, unromantisierte (oder besser deromantisierte) Welt zieht. Damit fällt Mills hier und da irgendwo klanglich und textlich zwischen Randy Newman und Elliott Smith.

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Blake Mills – Never Forever

Mills zeigt aber auch, dass er sozialkritisch sein kann. In „Money Is The One True God” preist er Geld und Konsum zynisch und ironisch als Gottheit an. Auch hier zeichnet er mit passenden, lebensnahen Bildern eine Skizze der Wirklichkeit.

Die erste Single und das Zentrum des Albums, „Vanishing Twin“, zeigt wohl am besten die Bildlichkeit von Mills Schreiben. Mit grazilen Bildern und einer räumlichen, detaillierten, warmen Produktion voller Details kann man sich in das Lied geradezu reinlegen und darin aufgehen.

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Blake Mills – Vanishing Twin

Anfällig für Veränderung

Blake Mills will sich immer verändern, immer Neues ausprobieren. In seinem letzten Album Look hat er die grandiosen, dröhnenden Klänge mit seinen selbstgebauten und umgebauten Vintageverstärkern erschaffen. Jetzt in Mutable Set arbeitet er mit in Gel eingelegten Mikrofonen, vibrierenden Gläsern, automatischen Trommelschlägern und vielem anderem das man in dem Video zu „Vanishing Twin“ sieht.

Blake Mills scheint mit Mutable Set so etwas wie ein Gesamtkonzept für sich selbst entwickelt zu haben. Er hat seine kreative Mitte gefunden ohne dabei einbüßen zu müssen. An seiner Experimentierfreude, seinem Herz, seiner Musikalität hat er nicht verloren. Er ist „mutable“.