Magic Moshroom: Black Peaks im Interview
Black Peaks erobern München
Der M94.5 Magic Moshroom hat sich mit den Progressive Rockern von Black Peaks zum Interview getroffen, um über das neue Album All That Divides zu sprechen.
Experimentell, dynamisch und melodisch: Das sind Sänger Will Gardner, Gitarrist Joe Gosney, Bassist Dave Larkin und Schlagzeuger Liam Kearley – besser bekannt als Black Peaks.
Die Band aus der britischen Küstenstadt Brighton vermischt in ihrem Stil Progressive Rock, Math Rock und Alternative und hat am 5. Oktober 2018 ihr zweites Studioalbum All That Divides über Rise Records (BMG / Warner) veröffentlicht. Ein Album, das sich sehen beziehungsweise hören lassen kann! Besonders, da sie mit ihrem Debüt-Album Statues (2016) ihre eigene Messlatte schon sehr hoch gelegt haben.
Wo die Jungs bei Statues noch düsterer waren, befassen sich Black Peaks auf dem aktuellen Album All That Divides, wie der Name schon sagt, mit Differenzen zwischen Menschen aber auch Nationen. Die Themen sind persönlich aber auch global relevant und beschreiben die Erfahrungen, die sie über die vergangenen Jahre angesammelt haben. Das reicht von dem Aufschwung der rechten Parteien in Europa, zu Rassismus und alltäglichen Dingen. Es soll aber weder ein politisches noch ein frustrierendes Album sein, sondern einen positiven Ausblick auf die Zukunft vermitteln und zum Nachdenken anregen. Ganz im Sinne von: „Hey, wir dürfen nicht wegschauen und können die Dinge ändern!“
Musikalisch und lyrisch haben sich Black Peaks diesmal übertroffen und für die Aufnahmen zu All That Divides haben sie sich mit keinem geringeren als Grammy-Award-Gewinner Adrian Bushby in die Vada Recording Studios (einem Anwesen, das eher einem alten Schloss gleicht) zurückgezogen, der ihnen enthusiastisch zur Seite stand. Die insgesamt neun Songs auf der Platte wurden dabei tatsächlich einer nach dem anderen genau so chronologisch aufgenommen, wie sie nun auf dem Album in der Reihenfolge zu finden sind – um den gewissen Flow zu vermitteln sozusagen. Mit All That Divides haben sich Black Peaks somit einen bedeutenden Meilenstein in der Musikszene gelegt.
Live-Erlebnis der Extraklasse
Auf Platte, wie auch live, geben Black Peaks alles und sind nahezu ständig am Tour. Sie waren unter anderem schon mit Metal-Größen wie Deftones, Mastodon, The Dillinger Escape Plan und vielen mehr unterwegs. Auch die Festival-Saison war über die letzten Jahre sehr vollgepackt. Erst im August 2018 haben sie die Cave-Stage (die zweitgrößte Stage) auf dem 2000 Trees Festival in England geheadlined. Bei der energiegeladenen Show war das Zelt bis zum Anstehen voll und das alles noch vor der Veröffentlichung von All That Divides.
Derzeit sind Black Peaks mit ihrer eigenen Headliner-Tour in Europa unterwegs. Dabei haben sie die Pariser The Prestige und die Niederländer Tusky (die aus einem Teil von den ehemaligen Punkrockern John Coffey bestehen) mit im Gepäck. Viele Shows der Tour waren sogar ausverkauft, wie zum Beispiel das Konzert in der Underworld in London. Am 29. Oktober haben Black Peaks auch in München in der Kranhalle (Feierwerk) Halt gemacht.
Und obwohl die Halle nur mager gefüllt war, haben sich The Prestige zur Eröffnung des Abends nicht abhalten lassen, eine gute energiegeladene Stimmung zu verbreiten. Auch Tusky haben mit ihrem Punkrock der Menge mächtig eingeheizt, sich in das Publikum gestellt und zum stagediven aufgerufen. Als es dann Zeit war für Black Peaks die Bühne zu stürmen, waren die Musikfans schon sichtlich eingestimmt und aufgeregt. Und die Briten haben nicht zu viel versprochen. Mit einer Leichtigkeit haben sie die Bühne gerockt und ihre Fans mitgerissen. Die neuen Songs von All That Divides kommen besonders live gut zur Geltung und an Circle Pits und headbangen mangelte es definitiv nicht. Zwar sind ein paar technische Schwierigkeiten aufgetreten, aber das hat sie nicht aus der Fassung gebracht. Sie haben es mit Humor genommen und ihre gutgelaunte, positive und energetische Art aufs Publikum übertragen.
Vor dem Konzert von Black Peaks hat sich der M94.5 Magic Moshroom mit dem Frontmann Will Gardner getroffen um zwischen Catering und hallenden Gängen über das neue Album zu unterhalten. Einen Auszug daraus sowie das komplette Interview auf Englisch findet ihr hier:
Der Druck des zweiten Albums
All That Divides ist euer zweites Studioalbum. Und gerade das Zweite ist immer eine besondere Sache. Wie seid ihr mit dem Druck umgegangen?
[00:46]
Will: Ich glaube ziemlich gut eigentlich. Dieses Mal wussten wir genau was wir machen und was wir machen wollten. Es sollte größer und komprimierter sein. Eigentlich ziemlich dasselbe wie davor nur besser und ich glaube das haben wir auch ganz gut hinbekommen.
Die Themen mit denen ihr euch auf dem Album All That Divides beschäftigt habt sind sehr tiefgründig, persönlich aber auch global extrem bedeutend. Hattet ihr denn auch mal kurz Zweifel daran, euch so darüber zu äußern?
[01:51]
Will: Nein, ich denke wir hatten wirklich das Gefühl wir mussten uns einfach zu dem Ganzen äußern. Die Gesellschaft hat über das alles ja schon nachgedacht…
[02:26]
Will: Wir wollen die Menschen zusammenbringen und wollen über die Differenzen sprechen. Wir haben einfach das ausgedrückt, was wir über die letzten zwei Jahre selbst mitbekommen haben. Das haben wir in den Lyrics und in der Musik zum Ausdruck gebracht – die Traurigkeit, die Wut, die Frustration und das Gefühl der Klaustrophobie. Wir haben unsere Erlebnisse in der Musik ausgedrückt und das hat sich sehr gut angefühlt. Wir hätten auch einfach ein weiteres Album schreiben können über die Dinge, die nur mich betreffen, aber dieses Mal hatten wir wirklich das Gefühl, dass wir uns zu Wort melden müssen. Und wir sind auch immer am Schreiben. Wir haben auch viele Songs geschrieben, die wir letztendlich nicht verwendet haben und im Müll gelandet sind. Einige Songteile sind aber auch viel älter. „Across The Great Divide” war ursprünglich fünf verschiedene Songs über etliche Jahre.
„Aether war der schwierigste Song.“
[03:32]
Will: Aether hat sehr lange gedauert. Es war sehr kompliziert den Text zur Musik zu schreiben. Es war musikalisch schon relativ fertig, aber dann sehr schwer dazuzuschreiben. Es ist einfach ein sehr kompliziertes Lied, auch rhythmisch. Ich habe mich mit den Jungs zusammengesetzt und verschiedene Melodien ausprobiert.
Und ihr habt alle Lieder auf dem Album chronologisch aufgenommen. Wie kam es dazu?
[04:19]
Will: Wir hatten eine sehr klare Idee im Kopf wie es sich anfühlen sollte. Und in der Zwischenzeit, wenn wir den Hauptteil eines Songs fertig hatten, wussten wir schon mit welchem Sound wir in den nächsten Song einsteigen wollten.
Das neue Album All That Divides (Rise Records / BMG / Warner) von Black Peaks ist seit dem 5. Oktober 2018 erhältlich.
Eine Band, die ihr auf keinen Fall missen solltet. Für alle Fans von harter gitarrenlastiger Musik, grandiosen Melodien und bedeutenden Texten.