Kommentar
Bahnstreik? Verstaatlichung!
„Wer einen guten Job macht, der darf auch mal Forderungen stellen oder diese mit Streik untermauern. Leider trifft der gute Job für die DB nicht zu, also geht zur Arbeit und schaut, dass ihr euren Laden in den Griff bekommt“
Ein typischer Kommentar auf Facebook zum Bahnstreik heute morgen. Und es ist bei weitem nicht der einzige Kommentar, der das Streikrecht der Bahnmitarbeiter in Frage stellt. Dass in sozialen Netzwerken gerne mal stammtischmäßig Sprüche rausgehauen werden, ist jetzt nichts Neues. Aber es ist schon auffällig: Egal, wo in den letzten Jahren in Deutschland gestreikt wurde, wird sich darüber aufgeregt. Dabei ist das Streikrecht nicht irgendein Recht. Es ist sogar im Grundgesetz Art. 9 Abs. 3 verankert. Ich kann natürlich auch jeden verstehen, der sauer war, weil er heute morgen umsonst am Bahnhof stand und zu spät zur Arbeit oder zur Uni gekommen ist. Aber um die Situation bei der Bahn zu verbessern, gibt es nur eine Methode: Die Bahn wieder zu verstaatlichen. Eine Bahn, die keine Gewinne erwirtschaften muss, könnte dann zum Beispiel billigere Tickets anbieten oder mehr in das Schienennetz investieren. Und noch etwas Gutes hätte das Ganze: Die Angestellten der Bahn wären wieder Beamte. Und die dürfen nicht streiken.
Den Kommentar könnt Ihr hier nachhören: