Die MVV-Tarifreform im Überblick
Bahn fahren leicht gemacht?
Ganz ehrlich – beim Fahrkartensystem in München blickt doch keiner mehr wirklich durch. Am Dienstag hat der Stadtrat deswegen eine neue Tarifreform bewilligt und auf den Weg gebracht. Die Gesellschafter des MVV hatten im November 2018 nach monatelangen Überlegungen im Voraus ein 18-seitigen Skripts herausgebracht. Hier die wichtigsten Informationen im Überblick:
Auflösung des Innen- und Außenraums
Statt der bisherigen 4 Ringe soll der gesamte Innenraum zu einer einzigen großen Zone, der Zone M, werden. Um diese Zone M herum soll der ehemalige Außenraum in sechs weitere Tarifzonen gegliedert werden. Sogenannte Überlappungsbereiche sollen dann dafür sorgen, dass zum Beispiel Pendler, die nur kurz in die M-Zone reinfahren, nicht den kompletten Bereich bezahlen müssen.
Werden die Tickets billiger?
Im Schnitt sollen die Fahrgäste circa sieben Prozent weniger als im Moment zahlen. Besonders die Monatstickets sollen deutlich billiger werden, um den Vielfahrern ein wenig entgegen zu kommen. Sowohl für die Zone M als auch für zwei Zonen im Umland sollen die Monatstickets schon für jeweils 55 Euro erhältlich sein. Das hört sich vielleicht immer noch nach viel an, tatsächlich hätte München damit aber die mit Abstand günstigsten Zeitkarten im Vergleich zu anderen deutschen Millionenstädten.
Lohnt sich das für Gelegenheits- und Kurzstreckenfahrer?
Das ist nicht so einfach zu beantworten. Die monatlichen Preise für Kunden, die bisher die IsarCard nur für die beiden inneren Ringe benutzt haben, verändern sich nicht. Allerdings hat sich der Geltungsraum ihrer Monatskarte verdoppelt und sie müssen nicht mehr nachstempeln, falls sie die zwei Ringe mal verlassen sollten. Im Umland sind die Vor- und Nachteile wohnortsabhängig. Teilweise werden die Monatstickets durch die neuen Zonen etwas teurer, meistens aber billiger. Wochenkarten werden grundsätzlich teurer. Der Preis für die Streifenkarten bleibt gleich. Einzelfahrkarten in der M-Zone werden 13% teurer.
Wann können wir mit den Reformen rechnen?
Nachdem der Vorschlag von der MVV-Gesellschafterversammlung angenommen wurde, haben jetzt auch die Kreistage und der Münchner Stadtrat zugestimmt. Die Tarifreform wird dann am 15. Dezember 2019 in Kraft treten.