Autokino im Check
Filmvergnügen auf vier Rädern
Es ist Sommer – Draußen ist es heiß und das Wetter ist schön. Doch wenn es regnet oder man einfach mal eine Abwechslung zum ständigen am See abhängen braucht, ist Kino immer eine beliebte Wahl. Aber wie gestaltet sich der Kinobesuch zur Coronazeit und welche Alternativen gibt es?
Seit einigen Wochen haben Kinos ihren Betrieb wieder aufgenommen, aber natürlich nur mit strengen Hygieneregelungen. Maximal 50 Leute dürfen gemeinsam in geschlossenen Räumen sitzen, Plätze zwischen den Zuschauern müssen freigehalten werden, um den Mindestabstand von eineinhalb Metern einzuhalten und während der gesamten Vorstellung müssen Masken getragen werden. Das heißt dementsprechend auch das sich das Popcorn essen und Cola schlürfen eher schwierig gestaltet. Manche Filmtheater bleiben auch weiterhin geschlossen, da sich Vorstellungen mit so wenigen Besucherzahlen nicht rechnen.
Das Kino auf vier Rädern
Wer also nach einer Alternative für den gemeinsamen Filmabend auf der Großleinwand sucht, der sollte auf das gute alte Autokino zurückgreifen. Die werden nämlich während der Coronapandemie wieder beliebter. 1930 wurden die ersten Autokinos in Amerika eröffnet, seit den 60er und 70er Jahren erreichten diese dann immer mehr Kultstatus. Später sind sie für die meisten zwar von der Bildfläche verschwunden, jetzt werden es aber wieder immer mehr. Sowohl fest gebaute als auch Popup Autokinos werden neu eröffnet und beantragen neue Sendefrequenzen für den Kinobetrieb.
Einfach in den Kinosaal fahren
Denn über Radio wird am Ende der Ton für den Film übertragen. Einlass ist meistens 60 Minuten vor Filmbeginn, dann werden die Autos auf den großen Parkplatz gelotst und die Stellplätze zugewiesen, sodass jeder am Ende auch gut auf die riesigen Leinwände sehen kann. Die Autos dürfen dann zwar nur noch mit Maske verlassen werden und auch nur für Toilettengänge, aber im Auto darf man diese natürlich absetzten. Am besten bringt man sich Decken und Kissen mit, stellt die Sitze etwas nach hinten und macht es sich so richtig schön gemütlich. Das kann man in Kinosälen normalerweise nicht so ungebunden.
Bei schönem Wetter kann man einfach die Fenster runterfahren, dann geht auch der Gemeinschaftseffekt nicht verloren, sondern man hört die anderen Zuschauer in den Autos lachen, weinen und bei den Filmen mitfiebern und das meist noch enthusiastischer als sonst, weil man sich nicht so beobachtet fühlt oder Angst hat jemanden zu stören. Wer sich aber etwas mehr Privatsphäre wünscht, kann sich auch ganz einfach von den anderen abschotten und dank der Radioübertragung trotzdem eine gute Tonübertragung genießen.
Für alles eine Lösung
Wer kein eigenes Radio hat, kann sich meistens auch einfach eines dort ausleihen. Auch Getränke und Essen gibt es mittlerweile wieder. Nur das Auto muss man nach dem Besuch im Kino dann vielleicht aussaugen, weil man sonst noch wochenlang überall Popcorn findet. Trotzdem ist der Gemütlichkeitsfaktor im Autokino definitiv höher als sonst. Und auch Regen stört nicht im Geringsten, denn man befindet sich ja in seinem warmen, kuscheligen Auto und muss dieses nach dem Film gar nicht erst verlassen, sondern kann sich gleich auf den Heimweg machen. Das heißt, wenn beim Auto nach zwei Stunden stehen und Radio hören die Batterie noch mitmacht. Die Platzaufseher der Kinos helfen bei solchen Fällen aber meistens gerne.
Autotheater, -disco und Co.
Inzwischen lässt sich das beliebte Konzept nicht mehr nur auf das Kino übertragen. Auch Theater, Konzerte oder Comedy-Shows finden in den letzten Wochen immer häufiger nach diesem Prinzip statt. Sogar Discos wurden so schon auf die Beine gestellt, dann wird mit Lichthupe statt Menschengedränge gefeiert. So kann man in der aktuellen Zeit feiern gehen und trotzdem die Ansteckungsgefahr einschränken.
In Münchner Umgebung gibt es das Aschheimer Autokino, dass in zwei verschiedenen „Kinosälen“ Filme für alle Arten von Publikum zeigt. Karten könnt ihr einfach online reservieren. Im Popup Kino München findet momentan sogar das Filmfest München PopUp 2020 statt.