Wyvern Lingo im Interview
Aus Hoziers Nachbarschaft
Die Irinnen Saoirse Duane, Karen Cowley und Caoihme Barry sind seit Ewigkeiten miteinander befreundet und machen schon genauso lange zusammen Musik. Ihre Band heißt Wyvern Lingo. Im Interview erzählen sie von der Zusammenarbeit mit Hozier, schwesterlichen Bandverhältnissen und dem Tourleben.
Freundinnen, Kolleginnen, Schwestern
Die Vorstellung, mit den besten Freundinnen zu arbeiten, scheint mal verlockend und mal abschreckend: ob man sich da noch versteht? Die drei Musikerinnen von Wyvern Lingo haben sich angefreundet, als sie elf Jahre alt waren. Durch die jahrelange Freundschaft bezeichnen sich die drei eher als Schwestern statt als Freundinnen. Der Vorteil an so einer engen Beziehung? Es ist wie in einer Familie. Der Nachteil? Es ist wie in einer Familie. Vor allem bei den Lyrics wird viel miteinander geredet, die eine versteht sofort die Situation der anderen. Außerdem ist das Tourleben sehr entspannt, weil man zusammen aufgewachsen ist und “empowered and vulnerable”. Man kann aber auch nichts faken. “Du kannst deine Familie nicht anlügen. Wenn du einen schlechten Tag hast und zur Arbeit musst, kannst du das in einem normalen Job irgendwie hinkriegen. Bei uns wissen die anderen sofort was los ist”
With a little help from my friends
Einen besonders wichtigen Schritt in ihrer Karriere sind die drei gemeinsam gegangen. In ihrer Heimat Irland ist ein Kerl aus der Nachbarschaft sehr schnell sehr berühmt geworden: Hozier. Er und die Musikerinnen von Wyvern Lingo kennen sich gut, deshalb lud er sie dazu ein, an seinem Album mitzuwirken und ihn auf Tour zu begleiten.
Obwohl sie viel von Hozier und den Gigs mit ihm gelernt haben, sind Wyvern Lingo keineswegs nur als Backgroundsängerinnen, die sich als Band formiert haben, zu betrachten. Die drei Irinnen mischen ihre Inspirationen aus den 60ern von Bands wie Led Zeppelin und Thin Lizzy mit dem Sound ihrer Kindheit: amerikanischen RnB. Daraus ergibt sich eine ungewöhnliche, melodische Melange die von den drei Stimmen getragen wird. Saoirse, Karen und Caoihme singen elfenhaft und soulig, ohne irgendein Klischee von irischen Feengesängen auch nur im Entferntesten zu berühren.
Ein Faible für deutsche Fans
Wyvern Lingo haben vor einem Jahr ihr Debütalbum veröffentlicht und touren viel. „Du kannst diese schönen Momente eines Konzerts im Voraus nur erhoffen, aber nicht voraussehen. Man fragt sich immer, wie es werden wird.“ Im Interview merkt man den Dreien an, dass sie am Musikerleben vor allem die Auftritte und die Interaktion mit dem Publikum lieben. Diese sei in Deutschland besonders. Vor allem in Deutschland hätten die Leute viel Respekt vor dem auftretenden Künstler und der Atmosphäre eines Konzerts. „Wir hatten das außerhalb Deutschlands noch nie, dass die Leute so involviert sind, im Groove sind und Lächeln. Danach kommen sie zu uns und unterhalten sich mit uns, fragen nach. Das ist cool.“