Kunst & Gaming
Animal Crossing – Ein Ort für Künstler*innen?
Möbel bauen, Blumen pflanzen, seine eigene Insel verschönern und gestalten – “Animal Crossing: New Horizons” bietet seinen Fans einiges an Gestaltungsmöglichkeiten. Kein Wunder also, dass auch die Künstlerszene von dem neuen Spiel für die Nintendo Switch angelockt wird. Was es für die Spieler*innen von “Animal Crossing” alles an Kunst zu entdecken gibt und was sie dort sogar selber gestalten können:
Der neue Ableger des Lebenssimulationsspiels Animal Crossing: New Horizons spielt auf einer einsamen Insel. Je mehr Tage und Aufgaben die Spieler*innen in Echtzeit im Spiel erledigt haben, desto mehr Einfluss kann auch auf die Gestaltung der Insel genommen werden. Die Gamer*innen können beispielsweise Wasserfälle errichten, Blumen pflanzen oder Deko-Elemente kaufen und damit die Insel verschönern.
Ganz neu ist – im Gegensatz zu den vorherigen Animal Crossing Spielen – das Crafting System, das vielen aus Minecraft bekannt sein könnte. Das heißt, Spieler*innen können aus Dingen, die sie auf der Insel finden, wie Holz, Steine, Lehm etc. eigene Gegenstände herstellen. Bevor sie aber mit dem Basteln loslegen können, müssen die Gamer*innen zuerst die entsprechende Bastelanleitung finden.
Die künstlerischen Möglichkeiten
Neben diesem alltäglichen Beschaffen von Bastelmaterialien, bietet das Spiel aber auch andere kreative Möglichkeiten. Die Gamer*innen können mittels eines Designtools eigene Klamotten, Tapeten oder Gemälde kreieren. Die eigenen Designs können dann auch mit anderen geteilt werden. So bietet das Animal Crossing Pattern Tool die Möglichkeit, Designs von anderen Nutzer*innen herunterzuladen. Auch gibt es direkt im Spiel ein Design-Tausch-Terminal, das in der Schneiderei auf der Insel genutzt werden kann.
Auf diese Möglichkeit, in Animal Crossing künstlerisch aktiv zu werden, ist auch ein amerikanisches Kunstmuseum, das Getty Museum, aufmerksam geworden. Auf Instagram ist die sogenannte ,,Getty Museum Challenge“, bei der User*innen Gemälde aus der frei verfügbaren Galerie des Getty Museums nachgestellt haben, viral gegangen. Dieses Interesse an der Kunst wurde gleich von Getty genutzt und auf Animal Crossing übertragen.
Der eigene Van Gogh für zu Hause
Alle Bilder aus der freizugänglichen Sammlung des Getty Museums können durch den eigens erstellten ,,Animal Crossing Art Generator“ in das Spiel übertragen werden.
Die Bilder werden via QR-Code vom Smartphone mithilfe der Nintendo Switch App gescannt und stehen dann im Spiel als Design zur Verfügung. Danach können die Spieler*innen alles damit machen, was sie wollen. Auf der Website des Getty Museums gibt es eine Step by Step Anleitung, wie User*innen den Art Generator genau nutzen können.
Aber auch Bilder von anderen Museen können in den Art Generator übertragen werden. Um diese Bilder übermitteln zu können, muss jedoch das IIIF Programm – eine Art Konvertierungsprogramm – genutzt werden.
Um die Designs in Animal Crossing: New Horizons abrufen zu können, benötigen die Spieler*innen lediglich die Nintendo Switch App auf dem Smartphone und eine Nintendo Online Mitgliedschaft. Erst dann können die User*innen die Gemälde selber ausstellen oder als Design verwenden.
Kunstgalerien in Animal Crossing
Die Spieler*innen können nicht nur selber künstlerisch aktiv werden, sondern sogar ganze virtuelle Ausstellungen in Animal Crossing: New Horizons besuchen. So hat beispielsweise Anfang April das Pekinger Privatmuseum ,,M Woods“ ein virtuelles Museum eröffnet. Zu sehen gab es unter anderem eine Ausstellung von Andy Warhol. Ende März hat die Künstlerin Julia Maiuri das ,,Museum of Contemporary Art Kittengale“ gegründet. Mairui veröffentlicht jede Woche Ausstellungen und nutzt Animal Crossing als fantasievollen Kunstraum. Um die Ausstellungen besuchen zu können, müssen die Nutzer*innen moca.kittengale einfach eine Privatnachricht auf Instagram zukommen lassen und einen Termin zur Besichtigung festlegen. Dann erhalten sie einen Code, um ihre Insel besuchen zu können.
Ob man nun also selbst in Animal Crossing: New Horizons künstlerisch aktiv wird, oder sich doch Ausstellungen von anderen ansieht – das Lebenssimulationsspiel bietet neben niedlichen Tierbewohnern und dem Gestalten der eigenen Insel also auch die Möglichkeit, etwas Kultur ins Spiel zu bringen.